"Unsere Arbeit war für die Katz'"

Nicht mal ein Fünftel der durch das Konjunkturpaket II teilweise finanzierten Investitionssumme kommt der Stadt und Verbandsgemeinde Konz zugute - enttäuschend wenig aus Sicht von Bürgermeister Karl-Heinz Frieden.

 Baustelle ehemalige Realschule: Das Gebäude soll bald nicht nur das neue „Haus für Kinder“ sein, sondern auch als Bürgerhaus und Treffpunkt für Vereine dienen. TV-Foto: Anke Pipke

Baustelle ehemalige Realschule: Das Gebäude soll bald nicht nur das neue „Haus für Kinder“ sein, sondern auch als Bürgerhaus und Treffpunkt für Vereine dienen. TV-Foto: Anke Pipke

Konz. Rund 17,6 Millionen Euro werden dank Zuschüssen aus dem Konjunkturpaket II im Kreis Trier-Saarburg investiert. Für die Stadt und Verbandsgemeinde (VG) Konz stehen Projekte mit einer Investitionssumme von 2,8 Millionen Euro auf der Förderliste, fast doppelt soviel wird für das Schulzentrum Hermeskeil ausgegeben.

Frieden: Konzer Land kommt zu kurz



"Was die Stadt und die Verbandsgemeinde betrifft, sind wir unterproportional berücksichtigt worden", kritisiert Bürgermeister Frieden. Er gönne zwar jedem Kollegen den Geldsegen, dennoch sei das Konzer Land zu kurz gekommen. "Es gab im Vorfeld viel Konsensarbeit der einzelnen Verbandsgemeinden mit dem Kreis", erläutert er. Die Beteiligten hätten sich bei der Aufstellung der Liste mit präferierten Projekten um eine gerechte Verteilung innerhalb des Landkreises bemüht. Auch Einwohnerzahlen hätten da eine Rolle gespielt. Und nun das. "Unsere Arbeit war für die Katz'", wird Frieden deutlich. Aber zumindest was die Verteilung zwischen Stadt und VG angehe, "ist unser Konzept aufgegangen".

Die energetische Sanierung des Konzer Gymnasiums für rund 870 000 Euro wird zum Teil aus der Kasse des Kreises als Schulträger finanziert. Darunter fallen laut Kreisverwaltung zum Beispiel die Wärmedämmung der Fassade, neue Fenster, ein neues Steildach sowie Brandschutzmaßnahmen. Auch die Grundschule St. Nikolaus in Konz (Gesamtsumme 540 000 Euro) und die in Nittel (Gesamtsumme 692 000 Euro) werden unter Energie-Aspekten saniert. Die Eigenanteile in der Stadt oder VG schlagen voraussichtlich mit etwas weniger als einem Drittel der Kosten zu Buche.

273 800 Euro sollen in das Konzer "Haus für Kinder" in der Wiltinger Straße (Träger ist die VG) investiert werden. Dabei geht es unter anderem darum, den Rechtsanspruch bis 2013 zu erfüllen. Dieser besagt, dass für ein Drittel der unter Dreijährigen Betreuungsplätze zur Verfügung stehen müssen.

Eine wesentliche Veränderung für das "Haus für Kinder" wird auch der Umzug in die benachbarte, ehemalige Realschule sein, die zudem zukünftig als Bürgerhaus für die Stadtmitte und Vereinstreff genutzt werden soll. "Im Erdgeschoss soll es einen Raum für etwa 120 Personen geben", erläutert Frieden. Im Dachgeschoss könnten die Räume von Vereinen genutzt werden, Büros stünden für ehrenamtlich Aktive zur Verfügung. Die Finanzierung der Einrichtung des Bürgerhauses wird nicht durch das Konjunkturpaket unterstützt.

In das freigewordene "Haus für Kinder" zieht dann der städtische Kinderhort, der zurzeit noch in der Grafenstraße ist. Dieses Gebäude soll dann als Raumreserve für das Haus der Jugend dienen.

Weitere Zuschüsse gibt es für die Kindertagesstätten in Nittel (57 000 Euro) und Wiltingen (50 000 Euro), Feuerwehrhaus Kanzem (189 000 Euro) Aufbau eines Jugendinformationszentrums für die Region Trier durch das Jugendnetzwerk Konz (8000 Euro).EXTRA Beispiele nicht berücksichtigter Projekte: Von der ursprünglichen "Wunschliste" geförderter Projekte in der Stadt und VG Konz sind beispielsweise ein Kunstrasenplatz für die Ganztagsschule Wiltingen, die energetischen Sanierungen des Freilichtmuseums Roscheider Hof und des Pieterhauses in Oberbillig, neue Fenster für die Realschule Konz und die Erneuerung des Daches der Grundschule Könen "runtergefallen".

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