Unterm Strich

Die Wochen und Monate des Wahlkampfs sind vorbei. Während sich Karl-Heinz Frieden (CDU) auf seine Bürgermeisterämter freut, zieht Begoña Hermann wieder nach Trier, und Detlef Müller-Greis und Sabina Quijano bereiten sich auf die Kommunalwahlen 2009 vor.

Konz. (api) Ende Februar stand fest: Am 1. Juni werden in der Stadt und Verbandsgemeinde neue Bürgermeister gewählt. Was sich daran anschloss, waren Zeiten anstrengenden Wahlkampfs. Über Wochen und Monate waren die Kandidaten unterwegs, haben Hausbesuche gemacht, Informationsstände aufgebaut, Diskussionsrunden organisiert, Werbemittel beschafft und vieles mehr - eine Zeit mit vielen Erfahrungen. "Besonders die letzten vier Wochen waren sehr stressig", resümiert Wahlsieger Karl-Heinz Frieden (CDU). Zum Glück sei er durch das Laufen körperlich fit gewesen, so dass er auch die harten Zeiten gut überstanden habe. Die Früchte seiner Arbeit kann der 50-Jährige nun ernten.Anders sieht das bei seinen Konkurrenten aus. Sie haben gekämpft und verloren. Doch so ganz mit leeren Händen geht man aus dem Wahlkampf doch nie. Zumindest um wertvolle Erfahrungen sind sie nun reicher. "Die regionale Zusammenarbeit innerhalb der Partei" ist der erste Erfahrungswert, den Begoña Hermann (SPD) nach der Wahl lobend hervorhebt. "Es reicht nicht mehr, nur lokal zu agieren, die Kooperation muss auf regionaler Ebene stattfinden", sagt sie. Diese Verknüpfung im Besonderen zwischen Konz und Trier hat ihr persönlich neue Kontakte gebracht, die sie auch dann noch pflegen möchte, wenn sie demnächst wieder zu ihrem Mann nach Trier-Mariahof zieht. "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt sie. Einerseits hätte sie gerne die Aufgabe in Konz angenommen, ihr soziales Netz vertieft und wäre dann zusammen mit ihrem Mann in der Saar-Mosel-Stadt geblieben. Andererseits kehre sie gerne wieder in ihre gewohnte Umgebung nach Trier zurück.Am Wohnort ändert sich für FWG-Kandidat Detlef Müller-Greis indes nichts. Er hatte Spaß am Wahlkampf: "Besonders die Gespräche mit den Bürgern waren sehr interessant", sagt er. Nur bei solchen Anlässen erfahre man die Emotionalität, die bei manchen Themen vor Ort herrsche, hautnah. So habe er oft gehört, dass sehr viel mehr für ältere Bürger unternommen werden müsse - ein Punkt, den er vielleicht schon auf seine Agenda für die Kommunalwahlen 2009 schreibt. Als erneuter Kandidat bei den möglichen Stadtbürgermeisterwahlen wird er dann aller Voraussicht nach nicht antreten. Der Grund: Die Personalunion des Bürgermeisters der Stadt und Verbandsgemeinde mache Sinn und gewährleiste eine gute und zuverlässige Arbeit.Über die Offenheit und Freundlichkeit der Wähler in der Konzer VG hat sich indes Sabina Quijano (Die Grünen) sehr gefreut. "Viele von ihnen wussten zu schätzen, dass wir andere Vorschläge zu manchen Themen anbieten", sagt sie auf TV-Anfrage. Das habe ihr Auftrieb gegeben. Etwas ernüchternd dagegen war die Einsicht, dass mit den finanziellen Mitteln und den Personalressourcen, die die Grünen zum Wahlkampf aufbringen konnten, nicht das umzusetzen war, was sie eigentlich vorhatten. Und das Dilemma: Als kleine Partei sei man nicht so bekannt und habe auch nicht die Mittel, so bekannt zu werden - ein Teufelskreis. Doch aufgeben kommt ihr nicht in den Sinn. "Ich bin ziemlich zäh", sagt sie und will bei den Kommunalwahlen 2009 wieder zur Verfügung stehen.

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