Unterschreiben und protestieren

HERMESKEIL. Die Bevölkerung soll mithelfen, damit Hermeskeil Bundeswehr-Standort bleibt. Flankierend zu den Resolutionen von Stadt- und VG-Rat startete gestern eine Unterschriften-Aktion zum Erhalt der Hochwaldkaserne. Bis zum 18. Oktober können sich die Bürger in die Listen eintragen.

Ob er irgendeinen Einfluss auf die Entscheidung von Bundesverteidigungsminister Peter Struck hat, bleibt zwar ungewiss - doch in der Stadt und der Verbandsgemeinde Hermeskeil will man den Protest gegen eine mögliche Schließung der Hochwaldkaserne auf eine breitere Basis stellen. Um zu verhindern, dass Hermeskeil im November als einer von bundesweit zirka 100 Standorten auf der Struck‘schen Streichliste steht, haben Stadt- und Verbandsgemeinderat vor einigen Tagen jeweils einstimmig eine Resolution zum Erhalt des Bundeswehr-Standorts Hermeskeil beschlossen (der TV berichtete). In ihr werden die Gründe genannt, die aus Sicht der beiden Kommunalparlamente für einen Verbleib der Hochwaldkaserne sprechen: die gute Verkehrsanbindung, die "hervorragende militärische Infrastruktur", die die vor wenigen Jahren sanierte Garnison auszeichnet, die eminent große Bedeutung der Bundeswehr als wichtiger Wirtschaftsfaktor in einer strukturschwachen Region und nicht zuletzt die enge und freundschaftliche Beziehung zwischen der Garnison und vielen Hochwald-Gemeinden. Der Einsatz gegen die drohende Schließung soll aber nicht allein Sache der Kommunalpolitiker sein. Auf Antrag der Vereinigung "Bürger für Bürger" (BFB) war in beiden Gremien beschlossen worden, die Bevölkerung mit ins Boot zu nehmen. Um sich von anderen Kommunen abzuheben, die ebenfalls um den Fortbestand ihrer Kasernen fürchten müssen, und um den Protest zu untermauern, sollen auch möglichst viele Bürger im Hochwald "Ja" zum Bundeswehr-Standort Hermeskeil sagen. Zu diesem Zweck startete gestern eine Unterschriften-Aktion, die noch bis zum 18. Oktober dauert. "Wir haben in der gesamten Verbandsgemeinde 50 Anlaufstellen angeschrieben und ihnen Unterschriftslisten beigefügt", sagt Werner Haubrich, Büroleiter der Verbandsgemeinde-Verwaltung. Dazu zählen nicht nur die Ortsbürgermeister, sondern auch Geschäfte oder Gaststätten in der Stadt und den einzelnen Dörfern. Dort können sich die Bürger in die Listen eintragen. Ein Schwerpunkt der Unterschriften-Aktion wird in den kommenden Wochen das "Kaufland" in Hermeskeil-Abtei sein. Dort war gestern erstmals ein Stand aufgebaut worden, an dem Unterschriften gesammelt wurden. "An diesem Stand werden sich alle Parteien beteiligen", kündigt Haubrich eine konzertierte Aktion von CDU, SPD, FWG und BFB an. Die Resonanz der Bevölkerung auf die Aktion war zumindest am ersten Vormittag zufriedenstellend. Innerhalb von drei Stunden hatten rund 260 Männer und Frauen ihre Unterschrift geleistet. Die Listen werden nach dem 18. Oktober zusammen mit den Resolutionen unter anderem an den Bundeverteidigungsminister und den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck geschickt.

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