Urlaub rund um die Uhr

RIVERIS. Im Ruwertal gibt es den bekannten Spruch "Riveris im Loch – wir finden dich doch". Auch die aus Hamburg stammende Angela Lang kennt diesen Spruch. Sie wurde nach "Riveris ins Loch" durch die Liebe verschlagen.

Als sie vor sechs Jahren nach Riveris zog, war das ein entscheidender Schritt im Leben von Angela Lang. "Bis dahin hatte ich viele Jahre in Hamburg gelebt und in Berlin studiert", erzählt die 40-Jährige. Diesen Schritt, weg von der Großstadt in ein kleines Dorf in der Verbandsgemeinde Ruwer, war überlegt. "Jetzt komme ich mir hier vor wie im ständigen Urlaub", schwärmt sie.Durch die Kinder zusammengewachsen

Schon morgens, wenn die Sonne in das Haus scheint und sie auf die bewaldeten Hügel schaut, freut sie sich auf den Tag. Für den einstigen Großstadtmenschen bedeutet Riveris und seine Umgebung "Natur pur". In das dörfliche Leben hat sie sich integriert und wurde gut aufgenommen. "Man spricht zwar immer noch vom Alt- und Neudorf, doch allein durch die Kinder sind wir zusammengewachsen. Das wird auch in Zukunft gelingen," ist sie überzeugt. Die gelernte Apothekerin arbeitet in der Nähe ihres Wohnortes in ihrem Beruf. Gelegentlich fliegt sie kurz nach Berlin, um in dem Fach Pharmazie vor Erwachsenen zu dozieren. Trotz Familie, Beruf und Haushalt nimmt Lang sich Zeit, um mit den Jugendlichen des Orts sinnvolle Stunden zu verbringen. "Unser Ort wächst, und damit sind viele Kinder in ihrer Freizeit zu betreuen", sagt die Mutter des sechsjährigen Joshua. Vor zwei Jahren war sie in die Jugendarbeit "reingerutscht". Ohne Vorkenntnisse zu haben, war sie von den "aktiven Damen des Dorfes", allen voran Rosi Boller, angesprochen worden. "Mach bei der Jugendarbeit mit", hatten sie damals zur ehemaligen Hamburgerin gesagt, und die stimmte zu. Alle vierzehn Tage trafen sich die Frauen mit bis zu zwölf Acht- bis Zwölfjährigen im Gemeindehaus. Bastelnachmittage, Kinobesuche oder auch der Besuch der "Harzer Puppenbühne" standen auf dem Programm. Im Moment sind die Aktivitäten in dieser Altersgruppe eingeschränkt. "Die Mädchen und Jungen sind aus dem Alter heraus und werden nun vom Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Ruwer, Klaus Weiler, betreut", sagt Lang. Sie ist überzeugt, dass die Arbeit mit den jüngeren Jugendlichen in wenigen Monaten wieder fortgeführt werden kann. Ihre Pläne dazu sind klar umrissen. Anfang des Jahres wurde von den beteiligten Müttern ein gemeinsames Konzept für die Jahresgestaltung mit bestimmten Themen erarbeitet. Neben den genannten Aktionen stehen dann auch Kochnachmittage auf dem Programm. "Nudeln und Pizza sind natürlich die Lieblingsgerichte, die die Kinder dann unter Anleitung selbst zubereiten dürfen", sagt Lang und freut sich auf ihre Aufgaben.

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