Urlauber fröhlich - Gemeinde erbost

LONGUICH. Die Anlage "Auf dem Hohreg" ist ideal: nicht zu groß, familiäre Atmosphäre, dabei reizvoll und direkt an der Mosel gelegen. Sie bietet nahezu alles, was sich der Ruhe und Erholung suchende Wohnmobil-Urlauber wünscht. Doch auf Longuichs bisher einzigem, erst kürzlich eröffneten Wohnmobilplatz, will keine Freude aufkommen.

An den Urlaubern liegt das sicher nicht. Der Grund sind Meinungsverschiedenheiten zwischen Stellplatzbetreiber Norbert Feiten und der Ortsgemeinde Longuich. Zum Tribunal wurde die jüngste Ortsgemeinderatssitzung. Derweil kam die laut Tagesordnung vorgesehene "Beratung und Beschlussfassung über die eingegangenen Stellungnahmen der Träger Öffentlicher Belange" nicht zu Stande. Warum nicht? Die Ratsmitglieder werfen Feiten vor, gegen einen im Februar zwischen ihm und der Ortsgemeinde geschlossenen städtebaulichen Vertrag, der mit der Verbandsgemeinde abgestimmt war, verstoßen zu haben.Vorwurf: Verhalten ist pflichtwidrig

Er habe die in der Gemeinde-Planung festgeschriebenen Vorgaben Vorgaben über Begrünung, Ausgleichsflächen und Zufahrt nicht eingehalten. Dieses Verhalten sei pflichtwidrig. Der Vertrag verlange ausdrücklich, die bereits erfolgten - und wie es heißt illegalen - Aufschüttungen zwischen Moselradweg und dem parallel verlaufenden Wirtschaftsweg wieder abzutragen. Alle weiteren Verfahrensschritte - so das damalige Sitzungsprotokoll - seien vom Abschluss des Vertrages abhängig. Fazit des jüngsten Gemeinderatsbeschlusses: Weil der Stellplatzbetreiber seinen Verpflichtungen bisher nicht nachgekommen ist, votierten die Ratsmitglieder quer durch alle Fraktionen und einstimmig dafür, die Angelegenheit von der Tagesordnung abzusetzen. Das Verfahren solle erst nach Erfüllung der vertraglichen Pflichten durch den Stellplatzbetreiber fortgesetzt werden. Norbert Feiten sieht die Sache etwas anders. Auf Befragen erklärt er, im Herbst den Anforderungen nachkommen zu wollen. Die Aufschüttungen und die den Platz schmückenden Fahnen aber würden bleiben. Ansonsten gab sich Feiten wenig auskunftsfreudig. Er verwies auf den von ihm beauftragten Rioler Landschaftsarchitekten Herbert Sonntag. Sonntag wollte sich lediglich zum technischen und planerischen Stand der Dinge äußern. Diesbezüglich seien die Auflagen der Gemeinde erfüllt, betonte er. Die Aufschüttungen sind für ihn keine baurechtliche, sondern eine wasserrechtliche Frage. Was den Zeitplan von Norbert Feiten betrifft, könne er nur spekulieren, sagt Sonntag. Dem Stellplatzbetreiber und Winzer Feiten, vor allem aber den Urlaubern, sei mitten in der Saison wohl kaum eine gut zweimonatige Baustelle zuzumuten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort