Verein will Konzer Dampflok retten

Konz · Die Dampflok, die am Rande des Zentrums steht, gilt als Symbol für die enge Verbindung der Konzer Stadtgeschichte mit der Eisenbahn. Trotzdem rostet sie vor sich hin. Jetzt rückt ihre Rettung näher. Dazu werden im Dezember die Eisenbahnfreunde Konz gegründet.

Verein will Konzer Dampflok retten
Foto: Christian Kremer
Verein will Konzer Dampflok retten
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Das Schicksal eines Konzer Industriedenkmals scheint sich zum Guten zu wenden. Der 13. Dezember, ein Donnerstagabend, 20 Uhr, könnte zum historischen Datum für die marode Dampflok werden, die zurzeit in der Nähe der Schillerbrücke steht. An diesem Tag soll im neuen Bürgersaal in der Wiltinger Straße ein Verein gegründet werden, der sich die Rettung der Lok, Baujahr 1936, auf die Fahnen geschrieben hat. Die Maschine, die ihren besten Zeiten mit 90 Kilometern pro Stunde vorwärts und rückwärts fahren konnte und wegen der runden Dampftürme den Beinamen Bubikopf trug, rostet seit vielen Jahren vor sich hin. Seit Anfang 2012 gibt es jedoch nach einigen erfolglosen Versuchen eine ernstzunehmende Rettungsinitiative. Der Architekt Gerd Kintzinger und Olaf Pelz, Vorsitzender des Motorsportclubs (MSC) Konz, wollen gemeinsam mit der Stadt Konz versuchen, das Denkmal zu retten. "Es war uns ein Dorn im Auge, wie die Lok da vor sich hin verrottet", sagt Pelz. Nun sieht er die Initiative auf einem guten Weg. Bürger, Unternehmen und Vereine haben laut Pelz ihre Unterstützung zugesagt - das habe sich bei einer großen Aktion beim Konzer Heimat- und Weinfest herausgestellt. "Die Resonanz war groß, und vielfältigste Hilfe wurde von unterschiedlichsten Seiten angeboten", sagt Pelz. Mit der Gründung des Vereins "Dampflokfreunde Konz" werden die Bemühungen gebündelt. Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden unterstützt die Dampflokfreunde. Die Eisenbahngeschichte sei eng mit der Stadt verbunden. Die Lok sei ein Symbol dafür und somit zwar "ein stählernes aber auch emotionales Thema in Konz". Deshalb solle sie als Denkmal erhalten werden. Ist der Verein gegründet, könnte das Konzept greifen, das in den vergangenen Monaten erarbeitet wurde. Das Fahrzeug soll am jetzigen Standort in Einzelteile wie Wasserkessel, Rahmen, Führerhaus und Achsen zerlegt werden. Die Teile sind bis zu 15 Tonnen schwer und zehn Meter lang. Um sie auf einen Laster zu laden, wird ein Kran angemietet. Der Tieflader bringt sie dann in einen Lokschuppen in der Bahnhofsstraße, wo die Lok letztlich restauriert werden soll. Ein Termin dafür soll laut Frieden im Frühjahr 2013 gefunden werden. Zuvor soll der Schuppen so saniert werden, dass die Lok dort repariert werden kann. Dafür steuert die Stadt 20.000 Euro bei. Gerade weil der Transport und auch das für die Reperatur benötigte Material sehr teuer ist, hofft Bürgermeister Frieden auf weitereUnterstützung aus der Bürgerschaft: "Wir brauchen hier viel Engagement und Herzblut - vor allem im ehrenamtlichen Bereich." Für die Restaurierung der Lok wird ein höherer fünfstelliger Betrag gebraucht. Von der Landesdenkmalpflege erwarten die Konzer Fördergeld. Laut Gerd Kintzinger gibt es schon eine Zusage für einen Zuschuss. Der Architekt betont, dass auch der Lokschuppen ein Baudenkmal sei, das wahrscheinlich von Zuweisungen des Landes profitiere. Trotzdem sind die Eisenbahnfreunde weiterhin auf Spenden angewiesen, um die Restaurierung des Industriedenkmals stemmen zu können. Zurzeit gibt es noch das Spendenkonto bei der Verbandsgemeinde Konz (Sparkasse Trier, Kontonummer 90000100, Bankleitzahl 58550130, Verwendungszweck "Rettet die Lok!"). Bisher sind dort etwas mehr als 1000 Euro eingegangen. Sobald der Verein existiert, wird ein neues Spendenkonto eingerichtet. cmk

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