"Vereinsdorf" mit vielen Vorzügen

GUSENBURG. Ein vielfältiges Vereinsleben, gute Verkehrsanbindungen und ein prall gefüllter Veranstaltungskalender - das sind die Pfunde, mit denen die Hochwald-Gemeinde Gusenburg wuchern kann. Weniger rosig sieht es im 1200-Einwohner-Ort hingegen mit Einkaufsmöglichkeiten aus.

"Wir sind ein Dorf, das viele Standortvorteile zu bieten hat", sagt Heinz Schuh, der seit sechs Jahren Bürgermeister der Gemeinde Gusenburg ist. So ist Gusenburg Standort für Grundschule und Kindergarten. Das mache das Hochwald-Dorf insbesondere für junge Familien attraktiv, betont Schuh und führt die Einwohnerstatistik als Beleg an. Anders als andere Gemeinden ist Gusenburg durch Zuzügler im vorigen Jahr weiter gewachsen und zählt inzwischen exakt 1211 Bewohner, die sich auf 566 Haushalte verteilen. Im Neubaugebiet "Zum Bauernwald II" sind daher auch alle Plätze im ersten Bauabschnitt bereits verkauft und schon viele schmucke Eigenheime errichtet worden. "Mit dem zweiten Bauabschnitt hoffen wir schon bald beginnen zu können", kündigt Schuh an. Ein weiterer Vorteil: Obwohl Gusenburg an der südlichen Peripherie der Region liegt, ist man dank der nur vier Kilometer entfernten Autobahnauffahrt in weniger als einer halben Stunde in Trier. Der schnelle Weg in die Ober- und Mittelzentren der Umgebung ist für viele Gusenburger ausgesprochen wichtig: "Bis auf einige kleinere Unternehmen gibt es nur wenige Arbeitsplätze vor Ort", sagt Schuh. Die meisten Erwerbstätigen im Hochwald-Ort müssen daher nach Hermeskeil oder Trier pendeln. "Für die Gusenburger spielt auch Wadern im nahen Saarland als Arbeitsplatz und Einkaufsort eine wichtige Rolle", sagt der Ortschef. Die "Sandwich-Lage" zwischen Hermeskeil und Wadern führt Schuh auch als Begründung dafür an, dass es in Gusenburg inzwischen kein Lebensmittelgeschäft mehr gibt. "Vor drei Jahren hat der letzte Laden zugemacht. Dabei hatten wir 1960 noch fünf Lebensmittelgeschäfte im Ort", weiß Günther Dellwo, ein intimer Kenner der Dorfgeschichte. Zwar fehlt auch ein Bäcker in Gusenburg, ansonsten ist die Infrastruktur des Dorfes mit Metzgerei, Getränkemarkt, einer Volksbank-Filiale mit EC-Automat, einem Restaurant und zwei Gaststätten aber zufrieden stellend. Das große Plus der Gemeinde ist jedoch das rege Vereinsleben. Die Gusenburger können sich in insgesamt 17 Vereinen betätigen. Ob sportbegeistert, sangesfreudig, musikalisch oder karnevalistisch veranlagt: Im Hochwald-Ort bedienen die Vereine alle Interessen. Hinzu kommt noch die Freiwillige Feuerwehr. Bei einem so vielfältigen Angebot ist es wenig verwunderlich, dass der Veranstaltungskalender der Gemeinde prall gefüllt ist: Als erster Ort weit und breit feiern die Gusenburger bereits Anfang Januar ihre Kirmes mit der "Blau-Weißen Nacht" in der Grenderichhalle als Höhepunkt. Es folgen in der "fünften Jahreszeit" die Sitzungen des Karnevalsvereins, mehrere Veranstaltungen im Sommer und der Weihnachtsmarkt, der sich seit sechs Jahren großer Beliebtheit erfreut. Nachdem in den vergangenen Jahren viele gemeindliche Projekte hatten realisiert werden können, haben die Gusenburger laut Schuh nur eine "bescheidene Wunschliste". Doch dass ein Vorhaben endlich in Angriff genommen werden kann, darauf warten die Bewohnern des Hochwald-Orts schon seit langem. "Der dringend erforderliche Ausbau der Landesstraße 147 ist ein Dauerbrenner. Obwohl die Pläne schon seit Jahren in der Schublade liegen, warten wir noch immer darauf, dass die Mittel aus Mainz fließen und die Hauptstraße durch den Ort endlich saniert wird", klagt Herbert Schuh. Am Montag lesen Sie: Im kleinen Laden von Bernhardine Peters versorgen sich die Geisfelder schon seit 40 Jahren mit dem Notwendigsten.

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