Verheerender Start, versöhnliches Ende

Hermeskeil/Kell am See · Das schöne Sommerwetter im August hat nach einem katastrophalen Start die Saisonbilanz in den Freibädern Hermeskeil und Kell halbwegs gerettet. Im frisch sanierten Keller Bad wurden 2012 insgesamt 16 500 Besucher gezählt, in Hermeskeil waren es sogar 27 200. Damit sind die Gästezählen gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wobei dieser Vergleich in Kell etwas hinkt.

Hermeskeil/Kell am See. Freie Bahn im neuen Becken: Unter diesen besonderen Vorzeichen stand im Freibad Kell die Saison 2012, die an Pfingsten (26. Mai) startete. Für über eine Million Euro hatten die Verbandsgemeindewerke zuvor das Schwimmer- und Sprungbecken saniert, das in den Jahren 2010 und 2011 gesperrt war. Doch trotz dieser gelungenen Schönheitsoperation und obwohl das Keller Freibad nun endlich wieder voll betriebsfähig war, kamen zunächst kaum Besucher. "Die erste Saisonhälfte ist eigentlich fast komplett ins Wasser gefallen", sagt deshalb Werkleiter Jörg Jost. Wegen des schlechten Wetters wurden bis Mitte Juli gerade einmal 1800 Gäste in Kell gezählt. "Wir hatten in dieser Zeit an 26 Tagen weniger als 20 Besucher im Bad", sagt Jost.
Rekordzahlen im August


Immerhin lief es in der zweiten Halbzeit der Saison und vor allem im August deutlich besser. So strömte allein am Hitzewochenende 18. und 19. August die Rekordzahl von rund 4000 Besuchern ins Keller Freibad. Insgesamt haben bis zur Schließung des Bads in diesem Jahr 16 500 Menschen den Sprung ins kühle Nass gewagt. Gegenüber 2011, als nur 5000 Besucher gezählt wurden, bedeutet das zwar ein klares Plus. Allerdings räumt Jost offen ein, dass man bei diesem Vergleich eine wichtige Tatsache berücksichtigen muss: "Wir hatten ja damals auch noch die Baustelle am Schwimmerbecken."
Vor den Sanierungsarbeiten gab es im Keller Freibad letztmals im Jahr 2009 keine Einschränkungen im Betrieb. Damals wies die Bilanz 23 000 Besucher aus. "Mit dieser Zahl hatten wir auch in der aktuellen Saison kalkuliert, und wir hätten dieses Ergebnis auch geschafft, wenn man sich den Besucherzuspruch in der zweiten Hälfte anschaut. Wegen des schlechten Wetters am Anfang haben wir das Ziel von 23 000 Besuchern aber nicht erreicht", bedauert Jost.
Leichter Anstieg in Hermeskeil


Keine Überraschung ist, dass der Saisonverlauf im Freibad Hermeskeil dem in Kell gleicht. Auch dort blieben die Becken zunächst ziemlich leer, weil sich bei Regen und kühlen Temperaturen die meisten Menschen eher nach einer Kuscheldecke sehnten und nur wenig Lust verspürten, die Badehose einzupacken. Mitte Juli hatte Bürgermeister Michael Hülpes deshalb angesichts von bis dahin sehr mageren 4100 Besuchern im TV gesagt: "Dieses Jahr hätten wir das Bad besser zugelassen." Nachdem sich nun die Pforten im September geschlossen haben, relativiert Hülpes diese Aussage: "Es hat sich der Spruch bewahrheitet, dass man den Tag nicht vor dem Abend tadeln sollte. Der August hat uns die Saison gerettet."
Auch in Hermeskeil verzeichnete das Freibad am 18. und 19. August einen rekordverdächtigen Andrang mit circa 5000 Besuchern. Allerdings sorgten sonntags rund 100 Fußballfans des FC Schalke auf einem Zwischenstopp zum DFB-Pokalspiel in Saarbrücken für Randale und schubsten unter anderem einen Bademeister ins Becken (der TV berichtete). "Das war natürlich schon ein besonderes Vorkommnis, das für etwas Aufregung sorgte. Andererseits war die ganze Sache auch halb so schlimm, und wir haben auch keine Anzeige erstattet", sagt Hülpes.
Schlussendlich sind in der Saison 2012 exakt 27 221 Besucher ins Hermeskeiler Freibad gekommen. Das sind knapp 4000 mehr als im Vorjahr, wobei auch 2011 der Sommer ziemlich mies war. Mit der aktuellen Besucherzahl liege man in etwa im Bereich des Durchschnittswerts von 30 000 Gästen, die in der Vergangenheit in der Freibad-Bilanz standen. Weit, weit entfernt ist man in Hermeskeil aber auch in dieser Saison vom Hochbetrieb im Jahrhundertsommer 2003, als sich insgesamt 63 500 Besucher in den Becken tummelten.

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