Verkehr In Saarburg soll ein Konzept weiterhelfen

Saarburg · Zu viel Verkehr in engen Straßen, keine Radwege: In der Saarburger Stadtverwaltung ist einiges in Planung, um an diesen Punkten Abhilfe zu schaffen. Doch sollen die Vorhaben zunächst überprüft werden.

 In der engen Graf-Siegfried-Straße ist zuweilen einiges los.

In der engen Graf-Siegfried-Straße ist zuweilen einiges los.

Foto: Dirk Tenbrock

Anlieferverkehr, Durchgangsverkehr, Passanten und Radfahrer – in Saarburg knubbelt sich der Verkehr zeitweise in der Hauptgeschäftsstraße, der Graf-Siegfried-Straße, und auch drum herum. Radwege hingegen fehlen in der Innenstadt – mit Ausnahme des Saar-Radwegs. Dies sind einige der Verkehrsdefizite in Saarburg.

Darüber, wie eine Verkehrsberuhigung in der Innenstadt aussehen könnte, wird schon lange debattiert. Seit 2003 war der Verkehr immer wieder Thema im Stadtrat. Diskutiert wurden laut Verwaltung die Varianten Fußgängerzone, Einbahnstraße, gegenläufiger Verkehr und verkehrsberuhigte Zone. Nachdem Kunden, Bürger, Geschäftsinhaber und Anwohner befragt worden waren, fiel die Entscheidung, zwei Kreisel auszubauen – den einen am Altstadttunnel und den anderen am Fruchtmarkt. Seit 2013 ist dieser Ausbau abgeschlossen.

Doch die damit verbundenen Ziele wurden nach Einschätzung der Verwaltung nicht oder zumindest nicht in Gänze erreicht. Zu den Zielen gehörte es beispielsweise, den Durchgangsverkehr durch die Reduzierung der Fahrbahnbreiten zu verringern.

Auch im Wahlkampf um das Amt des Stadtbürgermeisters im vergangenen Jahr war der Verkehr in der Innenstadt erneut Thema. Die SPD forderte, eine Beruhigung in der Graf-Siegfried-Straße beispielsweise durch eine Einbahnstraßenregelung. Amtsinhaber Jürgen Dixius, der im Mai 2019 wiedergewählt wurde, lehnte diese ab. Er verwies auf eine geplante Verbindung zwischen Wiltinger Straße und B51, die in der Innenstadt eine erhebliche Entlastung bringen soll. Sie bewirke, dass der Verkehr aus nördlicher Richtung (Ockfen, Wiltingen, Schoden) nicht mehr über den Bahnübergang ins Zentrum fließen, sondern aus Richtung Süden zum City-Parkplatz geleitet würde.

Im August beschloss der Stadtrat dann auf Antrag der CDU, ein Verkehrskonzept mit Hilfe eines Fachplaners zu erstellen. Im Rahmen des Konzepts sollen auch die Maßnahmen, die die Stadt bereits in Bearbeitung hat, auf ihre Wirkungen hin untersucht werden. Dazu gehört beispielsweise die geplante Anbindung der Wiltinger Straße an die B 51.

Beim Verkehrskonzept hakt es allerdings derzeit noch. Denn wegen der Corona-Pandemie hat der Landesbetrieb Mobilität Trier die dafür benötigten Zählungen an den Knotenpunkten verschoben.

Für die Innenstadt sollen im Konzept die Bedürfnisse von Liefer-, Auto- und Radverkehr sowie die Interessen von Fußgängern, Gewerbetreibenden und Anwohnern berücksichtigt werden. Dies soll laut Pressesprecherin Nathalie Hartl 2021, wenn Zählungen vorliegen, abgeschlossen und umgesetzt werden. Aus Sicht der Verwaltung sollen außerdem Radwege-Anbindungen aus den Wohngebieten Richtung Innenstadt sowie überörtliche Querverbindungen für Radfahrer Richtung  Saargau und Hochwald entstehen.

Die Stadt will außerdem den  Bahnhof umgestalten, so dass Abstellflächen für Autos und Fahrräder sowie Aufenthaltsbereiche für Bahngäste entstehen. Die Planung dafür sei  weitestgehend abgeschlossen, die Finanzierung stehe, heißt es. Die Ausschreibung für die barrierefreien Fußgänger- und Fahrradrampen  solle noch in diesem Jahr erfolgen. Mit dem Baubeginn rechnet die Verwaltung Anfang nächsten Jahres. Darüber hinaus spielt laut Hartl der weitere Ausbau der Barrierefreiheit in Saarburg eine große Rolle.

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