Verletzte, Gasflaschen, auslaufendes Öl

Nittel · Die Jahreshauptübung der Nitteler Feuerwehr war in jeder Hinsicht eine echte Demonstration: Neben rund 40 Feuerwehrleuten beobachteten auch zahlreiche Schaulustige die effektvoll in Szene gesetzte Übung.

 Die Feuerwehren aus Nittel, Köllig und Rehlingen üben gemeinsam: Bei einem Großeinsatz am Nitteler Wasserfall mussten Verletzte geborgen, ein Autobrand gelöscht, die Natur gegen auslaufendes Benzin und Öl geschützt und die Explosion von Gasflaschen verhindert werden. TV-Foto: Jürgen Boie

Die Feuerwehren aus Nittel, Köllig und Rehlingen üben gemeinsam: Bei einem Großeinsatz am Nitteler Wasserfall mussten Verletzte geborgen, ein Autobrand gelöscht, die Natur gegen auslaufendes Benzin und Öl geschützt und die Explosion von Gasflaschen verhindert werden. TV-Foto: Jürgen Boie

Nittel. "Ein mit Gasflaschen beladener Lieferwagen ist in den Grund des Nitteler Wasserfalls gestürzt. Fahrer und Beifahrer sind verletzt und im Auto eingeklemmt. Ein Jugendlicher liegt verletzt am Unfallort. Außerdem ist ein Feuer ausgebrochen, die Gasflaschen wurden aus dem Auto geschleudert und drohen zu explodieren, und auslaufendes Öl und Benzin können den Nitteler Bach und damit auch die Mosel verschmutzen."
Nittels Feuerwehrführer Mario Gaspar beschreibt ein echtes Horrorszenario, das er sich für die Jahreshauptübung seiner Truppe ausgedacht hat. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist ebenfalls mit einem Team an der Übung beteiligt.
Seit diesem Jahr verstehen sich die Feuerwehrleute aus Nittel, Köllig und Rehlingen als eine Einheit und üben deshalb auch gemeinsam. "Für das Tagesgeschäft brauche ich genug Leute, die greifbar sind. Das geht nur durch die Zusammenarbeit aller drei Wehren in Nittel", erläutert der Konzer Wehrführer Werner Jakobs, der auch für die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde zuständig ist.
"Außerdem können durch solche Großübungen mehr Leute eingebunden werden und Erfahrungen sammeln", meint Jakobs, der aufmerksam die Bergung der Verletzten, das Löschen des brennenden Fahrzeugs, die Verhinderung der Gasexplosionen und den Schutz der Natur beobachtet und sich dabei eifrig Notizen macht.
"Ich bin mit der Ausbildung der Nitteler Feuerwehren sehr zufrieden", bilanziert der VG-Feuerwehrchef schon nach 20 Minuten. Er sieht, wie sich die Einsatzkräfte gegenseitig sichern, wie der stellvertretende Nitteler Wehrführer Andreas Lauer als Einsatzleiter etwas abseits steht und seinen Leuten umsichtig Anweisungen gibt, während er auch den Kontakt zum Notarzt-Team des DRK hält.
Der Schauplatz des Geschehens, der Wasserfall in der Nitteler Weinstraße, liegt so zentral, dass auch schnell zahlreiche Bürger durch den Großeinsatz der Fahrzeuge, den aufsteigenden Qualm und die gespenstische Beleuchtung angelockt werden. Sie sind ebenfalls beeindruckt vom Können der Nitteler Feuerwehrleute.
Etwa 50 Zuschauer sehen zu, wie die "Verletzten" mit Tragen auf zu Gleitbahnen umfunktionierten Leitern aus der Grube am Fuß des Wasserfalls gezogen werden, nachdem das Feuer am Auto gelöscht wurde und die Gefahr durch explodierende Gasflaschen beseitigt wurde.
Nach gut einer Stunde ist der Einsatz beendet, und die Feuerwehr zieht sich zurück ins Gerätehaus. Doch gerade, als Wehrführer Mario Gaspar vor dem gemeinsamen Abendessen mit seiner Ansprache beginnen will, gibt es erneut Alarm.
Diesmal allerdings ist es keine Übung, sondern der Ernstfall: Bei Rehlingen hat es einen Verkehrsunfall gegeben. Die Männer rücken aus und müssen einen Verletzten mit der Rettungsschere aus seinem zerbeulten Auto befreien. Wieder ist der Notarzt mit im Einsatz. Es ist weit nach 22 Uhr, als dann doch endlich mit dem gemütlichen Teil begonnen werden kann.

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