Verlosen statt versteigern

Konz-Könen · Trotz stattlichen Baulandpreisen von 175 bis 195 Euro pro Quadratmeter ist das neue Baugebiet in Könen bei potenziellen Häuslebauern heiß begehrt. Besonders attraktive Flächen finden besonders viele Interessenten. Der Ortsbeirat fand in nichtöffentlicher Sitzung eine faire Lösung des Problems.

Konz-Könen. 88 Flächen, auf denen sich Häuslebauer ihren Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen können, gibt es im neuen Könener Baugebiet Pferdsgarten. Jetzt haben die künftigen Straßen bereits einen Namen bekommen, obwohl ihr genauer Verlauf momentan allenfalls erahnt werden kann. Zu viele Rohre und Leitungen müssen noch verlegt werden.
"17 Baugrundstücke sind fest vergeben und die Nachfrage ist groß", sagt Könens Ortsvorsteher Detlev Müller-Greis. Einige potenzielle Bauherren haben sich auf ein paar wenige Grundstücke eingeschossen. In nichtöffentlicher Sitzung beriet der Ortsbeirat bis spät in die Nacht, wie damit umzugehen ist, um dabei gerecht zu bleiben.
Noch im öffentlichen Teil spricht sich der Ortschef für eine Verlosung aus, denn: "Ein Losverfahren ist gerecht und unabhängig vom finanziellen Hintergrund der Erwerber." Das sei jedoch nur seine persönliche Meinung, denn es war auch eine Versteigerung im Gespräch.
Bei Grundstückspreisen zwischen 175 und 195 Euro pro Quadratmeter ist Könen nicht das billigste Pflaster für Bauherren. "Die Hälfte der Fläche sind Ausgleichsmaßnahmen, die enorm teuer sind", erklärt Müller-Greis. Ein Beispiel sind die sogenannten Fledermauskorridore.
Einige Zuhörer hatten in der Einwohnerfragestunde auf diese Problematik aufmerksam gemacht. Der Rat entschied sich schließlich doch für das Los, das den künftigen Besitzer bestimmt, wenn mehrere Anwärter ein ganz bestimmtes Gelände im Auge haben.
Auch bei den Straßennamen machte es sich das Dorfgremium nicht leicht. Die beiden Fraktionsvorsitzenden Mario Maxmini (CDU) und Franz Orth (FWG) brachten jeweils eigene Vorschläge ein, die sich jedoch nicht wesentlich unterschieden. Hießen die Straßen bei den Christdemokraten beispielsweise noch "Auf dem Mühlenflur" oder "Beim Fahrtweg", wollten die Freien Wähler doch lieber weitgehend auf Präpositionen verzichten und die Straßennamen einfacher gestalten.
"Einfache und übersichtliche Straßennamen sind wichtig, wenn eine Adresse, wie bei einem Notfall, schnell von Rettungskräften gefunden werden muss", argumentiert Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. Und so wurde es auch gemacht (siehe Extra).

Keine Photovoltaik für Schule


Der Rat entschied ferner, die 13 Birken an der Grundschule zu entfernen, da sie dem Gebäude inzwischen mehr schaden als nutzen würden. Als Ersatz soll der geplante Rundwanderweg mit seinem Baumlehrpfad bis an die Schule herangeführt werden. Von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule war dem Rat von der Verbandsgemeindeverwaltung in Konz wegen bescheidener Rentabilität abgeraten worden. "Die Sonne scheint halt am stärksten, wenn Sommerferien sind", schließt sich Ortschef Müller-Greis dieser Argumentation an. Anders sieht die Rechnung aus, wenn Speichertechnik installiert wird, um die Energie später abrufen zu können. Die Entwicklung in diese Richtung will der Ortsbeirat Könen erst einmal abwarten.
Extra

So werden die Straßen im Baugebiet Pferdsgarten heißen: Im Pferdegarten, gestaltet als Ringstraße, die wie ein Hufeisen im Baugebiet liegt. Die Querstraßen dazu wurden Kirchgarten, Kalplatz, Hemmer Triesch und Fahrtweg genannt. doth

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