Verschuldung von Hinzert-Pölert schrumpft

Dickster Brocken im Haushalt Hinzert-Pölert ist die Beteiligung an der Erweiterung des Kindergartens in Beuren in Höhe von rund 36 000 Euro. Das entspricht fast der Summe des neuen Kreditbedarfs. Doch nun droht eine Stromleitung, die relativ guten Zahlen zu ruinieren.

Hinzert-Pölert. (doth) Ein finanzielles Damoklesschwert schwebt über dem 300-Seelen-Ort: Wird im Neubaugebiet auch nur ein Grundstück verkauft, muss die Überlandleitung des RWE unter die Erde verlegt werden. Kosten für die Ortsgemeinde: 41 100 Euro. Hier will der Ortsgemeinderat erst einmal abwarten, bis sich ein Käufer gefunden hat.

Gemeinde übernimmt die beiden Wasserhäuschen



Völlig kostenlos wurden die beiden Wasserhäuschen der Gemeindewerke angeboten. Die Alternative wäre der Abriss der technischen Kleinode gewesen. Dafür muss die Ortsgemeinde jetzt aber die Pflege und den Erhalt der Bauwerke sichern. Beigeordnete Mathilde Müller sieht in der Übernahme durchaus eine Bedeutung in der Versorgungssicherheit des Ortes: "Das ist für uns eine Not-Trinkwasserversorgung. Wenn drei Tage lang kein Strom fließt, kommt auch kein Wasser aus Hermeskeil."

Die Finanzverwaltung der Verbandsgemeinde Hermeskeil kämpft weiter mit den aufwendigen Zahlenwerken der "doppischen Haushalte" für ihre Ortsgemeinden. Erst jetzt konnte sie den 146-seitigen Haushalt für die Gemeinde Hinzert-Pölert vorlegen. Bis dahin gilt die im Haushaltsrecht geregelte "Interimswirtschaft", die mit den Zahlen des vorangegangenen Haushaltsjahres arbeitet.

"Wir konnten unseren Schuldenstand weiter reduzieren", freut sich Ortsbürgermeister Markus Schmitt. Stand dieser 2007 noch auf 168 252 Euro, ist das Minus zum Jahresende 2010 auf 102 734 Euro zusammengeschmolzen.

Das dicke Buch weist im Ergebnishaushalt (Aufwendungen und Erträge) einen Jahresfehlbetrag von 90 320 Euro und im Finanzhaushalt, der die Geldbewegungen beschreibt, ein Minus von 14 776 Euro aus.

"Die Beträge gelten nur, wenn der Anteil der Ortsgemeinde am Erweiterungsbau des Kindergartens Beuren von 36 195 Euro geflossen ist", erklärt Kai Rosar von der Finanzverwaltung der Verbandsgemeinde. Der Bau verzögert sich jedoch, und so braucht Hinzert-Pölert nicht sofort den Kreditbedarf von 37 150 Euro auszuschöpfen.

Für den laufenden Betrieb des Kindergartens zahlt die Ortsgemeinde einen jährlichen Beitrag von 7245 Euro. Die beste Einnahmequelle sind Pachtzahlungen aus Grundstücken und der Windkraft in Höhe von 65 000 Euro. Die Forstverwaltung will das Ergebnis der örtlichen Holzwirtschaft in der nächsten Ratssitzung vorlegen.

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