Verwilderten Garten wachgeküsst

WALDRACH. Eine der schönsten Ecken des Weinortes ist reanimiert. Der 21-jährige Andreas Valerius hat dem Garten des ehemaligen Hotels "Waldracher Hof" neues Leben eingehaucht. Ein sehenswerter und gemütlicher Biergarten mit einem zünftigen Angebot ist entstanden.

Andreas Valerius ist der Enkel der im ganzen Ruwertal bekannten Luise Longen von der Gaststätte "Zum Hühnerstall". So nach und nach wolle er aber nicht nur in die Fußstapfen seiner Oma treten, sondern das Angebot des Gasthauses ausbauen und aufpeppen. Neues Konzept bringt Schwung in alten Garten

Der erste Schritt dazu ist die Eröffnung des Biergartens, den er von der Ortsgemeinde angemietet hat und nach bayerischer Art betreiben will. Viele Jahre sind ins Land gezogen, bis es so weit war und endlich der Trostlosigkeit und dem Wildwuchs in der nostalgischen Ecke des Ortes ein Ende bereitet wurde. Dort wo schon vor mehr als 70 Jahren die Waldracher ihr Tanzbein schwangen, lebt jetzt wieder die Geselligkeit und die Stimmung auf. In der idyllischen Atmosphäre unter den mächtigen Kastanien feierten sie mit ihren Gästen immer wieder schöne Feste, "als zünftige Grill- und Tanzabende regelmäßig auf dem Programm standen", erinnert Andreas Valerius an alte Zeiten. Seit 1955 hat seine Familie die Gäste bewirtet, er folgt der Tradition in vierter Generation und ist um neue Ideen nicht verlegen. Der junge Gastronom hat für die nächsten Wochen und Monaten noch viele Pläne in der Schublade, um das Angebot des Hauses in viele Richtungen zu erweitern. Der jetzige Biergarten soll zum Beispiel auch eine Spielecke für Kinder bekommen, und auch die bayerischen Biergartenmöbel sind mittlerweile bestellt. Rund 100 Sitzgelegenheiten sollen dann zur Verfügung stehen. Das Flair müsse eben stimmen. "Wir legen viel Wert auf den erforderlichen Feinschliff", sagt der 21-Jährige selbstbewusst. Auch das Gasthaus wird er ausbauen und renovieren. Als am Eröffnungstag des Biergartens die Gäste von einem Gewitter überrascht wurden, flüchteten sie ins Haus. "Die Baustelle hat sie nicht gestört", sagt Valerius. Sein Blick ist zielstrebig in die Zukunft gerichtet. Vom Tourismus durch den Radweg und auch durch die Nachbarschaft zum Rathaus verspricht sich Valerius neue Einnahmequellen. Im Hühnerstall Flieten verspeisen

"Kaffee gibt es ab sofort in allen Variationen und mit der Dienstaufnahme im neuen Rathaus werde ich mit meiner Familie ein abwechslungsreiches Tagesmenü mit gutem Preis-Leistungsverhältnis anbieten", sagt er. Hähnchen und Flieten, durch die das Haus den Namen "Hühnerstall" erhielt, werde es natürlich weiterhin geben. Andreas Valerius hat "für die etwas andere Gastwirtschaft" mit seinen 21 Lenzen schon viel Verantwortung übernommen. Keine Frage aber, dass seine Oma Luise noch immer helfend eingreift. Und das mit ihrer ihr eigenen Art im Umgang mit den Gästen. Ihre Sprüche, wie "Et es wei gud" oder "Ich fass es net", werden die Gäste noch oft zu hören bekommen, wenn sie sich zu ihnen setzt.

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