VG-Rat sagt Ja zur Erweiterung

HERMESKEIL. Die rund 60 Eltern und Kinder aus Reinsfeld, die als Zuhörer ins Hermeskeiler Rathaus gekommen waren, durften zufrieden nach Hause fahren: Mit großer Mehrheit hat der Verbandsgemeinderat am Mittwoch der baulichen Erweiterung der Reinsfelder Grundschule zugestimmt. Dort herrscht Raumnot.

Der Publikumsandrang war zwar nicht ganz so groß wie vor drei Jahren, als rund 400 Menschen gegen die drohende Freibadschließung demonstrierten. Doch auch die Debatte, ob die VG als Schulträger "grünes Licht" für einen zusätzlichen Raum für die Reinsfelder Grundschule geben soll, mobilisierte viele Betroffene. "So viele Reinsfelder waren wahrscheinlich noch nie im Hermeskeiler Rathaus", sagte VG-Bürgermeister Michael Hülpes scherzhaft, bevor das Gremium über den Antrag der SPD diskutierte, den Fraktionssprecher Otmar Rausch auf den Punkt brachte: "Wir wollen noch in diesem Jahr die Reinsfelder Grundschule um einen Raum erweitern lassen." Denn schon jetzt gibt es dort zu wenig Platz für zu viele Schüler (der TV berichtete). Bereits in diesem Schuljahr müssen einige Reinsfelder Kinder im Mehrzweckraum des Hauses unterrichtet werden, weil in der 1999 gebauten Schule für fünf Klassen nur vier Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Angesichts der prognostizierten Schülerzahlen sei bis 2009 ein Bedarf von fünf Räumen, in den Jahren 2005 bis 2007 sogar ein Bedarf von sechs Räumen gegeben, informierte Hülpes Rat und Zuhörer. Ursprünglich hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier als Lösung der Raumprobleme die Aufstellung eines Schulcontainers vorgeschlagen. Diese Übergangs-Lösung hatte auch Verwaltungsschef Hülpes angesichts der defizitären Haushaltslage in der VG in der Vergangenheit bevorzugt. Nachdem die ADD in einem Schreiben vom 2. März jedoch einen zusätzlichen Raum von 50 Quadratmeter genehmigt hatte, war vorauszusehen, dass der VG-Rat den Weg für einen Anbau fraktionsübergreifend ebnen würde.Kein Luxus, sondern Notwendigkeit

Ein von der Verwaltung angedachter Alternativ-Plan, eine Klasse in die Grundschule Hermeskeil auszulagern, wurde im VG-Rat jedenfalls schnell verworfen. "Das wäre eine unzumutbare Angelegenheit", kritisierte Rausch. Dass das Ja zur Erweiterung die VG jedoch vor ein Problem stellen könnte, darauf machte Engelbert Philipp aufmerksam. "Bei einem vorzeitigen Baubeginn muss die VG die geschätzten Kosten von 190 000 Euro aber vorfinanzieren", sagte der Sprecher der CDU-Fraktion. Die ADD habe sich nämlich nicht auf einen Zeitplan festgelegt, wann ihr Zuschuss-Anteil in Höhe von 60 Prozent der Gesamtsumme fließen wird. Gleichwohl unterstützte auch die CDU-Fraktion den SPD-Antrag. "Es geht hier schließlich nicht um ein Prestigeprojekt der Gemeinde, sondern darum, die Entwicklung der Kinder nicht zu blockieren", sagte Philipp. Dem pflichtete auch Rainer Spies, Ortsbürgermeister von Reinsfeld und SPD-Ratsmitglied, bei: "Das Projekt ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit." Auch die FWG und Paul Port als Vertreter der Grünnen sprachen sich für die Erweiterung aus. Bei so viel Harmonie gab es bei der anschließenden Abstimmung keine Überraschung mehr: Bei drei Gegenstimmen aus den Reihen der CDU-Fraktion wurde der SPD-Antrag vom VG-Rat mit großer Mehrheit angenommen. Damit wurden unter großem Beifall die Weichen für die Erweiterung der Reinsfelder Grundschule gestellt.

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