Ideen gefragt 100 000 Euro für gelebte Demokratie
Saarburg/Kell am See · Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell ist erneut Partnerin einer Bundesinitiative für Toleranz sowie gegen Extremismus und Diskriminierung. Vereine, Schulen und Kitas aus der Region können Ideen für Projekte sammeln.
Wenn Spieler aus vier verschiedenen Nationen gemeinsam kicken, Fremde beim gemeinsamen Werken zu Freunden werden oder ein Rabbi zum Dialog einlädt, wird Demokratie gefördert und Vielfalt gestaltet. Bereits seit fünf Jahren setzen sich Bürger aus der Region im Rahmen von „Demokratie leben!“ für Toleranz und gegen Extremismus sowie Diskriminierung ein. Mit dem Programm fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2015 Projekte von Partnerschaften – darunter auch die Verbandsgemeinde (VG) Saarburg-Kell.
Das Lokale Bündnis für Familie in der VG Saarburg kümmert sich auch in der neuen Förderperiode um die Steuerung und der Verbandsgemeindejugendring Saarburg um das Jugendforum. Als federführendes Amt ist die Verwaltung beteiligt.
Die zweite Förderperiode ist zum Jahresanfang angelaufen und geht bis Ende 2024. Für das Jahr 2020 wurden der Partnerschaft für Demokratie in der VG Saarburg-Kell mehr als 100 000 Euro bewilligt. Das Geld wird in unterschiedliche Projekte fließen – von Ausstellungen über Mitmach-Aktionen für Kinder und Jugendliche bis hin zu Festen und Sportveranstaltungen, die im Zeichen von gesellschaftlichem Zusammenhalt stehen. Das Besondere an dem Programm ist, dass es von lokalen Akteuren individuell gestaltet werden kann. Vereine, Kindertagesstätten und Schulen, aber auch Jugendliche können überlegen, wie sie sich für Demokratie einsetzen wollen und ihre Ideen einreichen. Mehr als 40 Projekte sind in den vergangenen fünf Jahren der ersten Förderperiode bereits finanziell unterstützt worden, darunter Feste der Kulturen wie in Lampaden oder in Saarburg, Integration durch Sport beim Saarburger Stadtlauf oder die Initiative „Augen auf!“ gegen Antisemitismus.
Mit bis zu 5000 Euro werden Projekte unter dem Motto „Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.“ gefördert. Bei der Ideenfindung können Vereine und Initiativen ihrer Kreativität freien Lauf lassen – von Theaterprojekten über Kunstaktionen, Konzerte bis hin zu Workshops, Gesprächsreihen oder Festen können verschiedene Ansätze verwirklicht werden. Hauptsache ist, dass Themen wie Zusammenhalt, Zivilcourage, Menschenrechte, Akzeptanz, Vielfalt und Integration im Fokus stehen.
2018 wurden beispielsweise Ausstellungen über 100 Jahre Frauenwahlrecht oder die Diskriminierung Homosexueller von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit realisiert. Im vergangenen Jahr gab es zum Beispiel einen jugendpolitischen Medienworkshop, Leseaktionen für Kinder und Eltern sowie im Mai eine ganze Woche der Demokratie mit Konzerten, Vorträgen und Kabarett. Dabei ging es unter anderem um Trans- und Homophobie, Altersdiskriminierung oder Fake News, also manipulative Falsch-Nachrichten.
Wer Interesse daran hat, ein Projekt zu starten, kann sich auf der Internetseite www.saarburg-vielfalt.de weiter informieren, ein Antragsformular herunterladen und ausgefüllt per E-Mail an demokratie@saarburg-vielfalt.de senden.