Awasser Neue Abwasser-Schnellstraße entsteht bei Wiltingen

Konz/Wiltingen/Kanzem · Rund 1,35 Millionen Euro investieren die Verbandsgemeinde-Werke Konz in die Modernisierung ihrer Abwasserstruktur. Dabei wird das Klärwerk Wiltingen zum Zulieferer an das Konzer Werk an der Saarmündung.

 Beim Besuch im Klärwerk Wiltingen (von links): VG-Mitarbeiter Nicolai Lange, Planer Christian Heck, VG-Sprecher Michael Naunheim und Werkleiter Ralf Zorn. Im Graben liegt das noch verschlossene Ende der frisch verlegten Abwasserdruckleitung (schwarz) sowie eins der Leerrohre (blau).

Beim Besuch im Klärwerk Wiltingen (von links): VG-Mitarbeiter Nicolai Lange, Planer Christian Heck, VG-Sprecher Michael Naunheim und Werkleiter Ralf Zorn. Im Graben liegt das noch verschlossene Ende der frisch verlegten Abwasserdruckleitung (schwarz) sowie eins der Leerrohre (blau).

Foto: Friedhelm Knopp

Die Arbeiten an dem Großprojekt laufen schon seit einigen Wochen auf beiden Seiten des Saaraltarms zwischen Wiltingen und Kanzem. Wenig zu sehen ist davon am alten Klärwerk Wiltingen. Dort aber ist der Ausgangspunkt einer neuen Abwasserdruckleitung, die eine Verbindung zwischen den Klärwerken Wiltingen und Saarmündung herstellen soll.

Großen Maschineneinsatz der beauftragten Firma Elenz gibt es zurzeit am Kanzemer Ortsrand bei den Sportanlagen. Dort wird im Tiefbau die Trasse für eine künftige Druckleitung vorangetrieben. Außerdem hat Elenz auf einem Feld neben der Sportanlage ein Lager für die Druckrohre mit 200 Millimetern Durchmesser, für Kabelleerrohre sowie für eine 20-Kilovolt-Stromleitung (20-KV-Leitung) eingerichtet. Die Kabelleerrohre für den Breitbandausbau und das Starkstrom­erdkabel werden im Auftrag der Westnetz GmbH sowie des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) mit in die entstehende Trasse verlegt.

Warum die VG-Werke diese aufwändige Abwasserleitung bauen, erläutert VG-Werkleiter Ralf Zorn: „Grund sind die immer größeren gesetzlichen Vorgaben an die Kläranlagen. Im Jahr 2000 war Wiltingen zuletzt ausgebaut worden. Die Anlage heute auf neuesten Stand zu bringen, hätte eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung erfordert. Da rechnet es sich besser, das Wiltinger Abwasser in der Konzer Anlage zu reinigen.“ Dies bedeute das Ende des eigenständigen Klärwerks Wiltingen. Stattdessen werde dort ein Pumpwerk für die Druckleitung nach Kanzem errichtet. Die Abwasservorreinigung erfolge weiter auf der Wiltinger Anlage und die Regenwasseraufbereitung werde erweitert.

Noch arbeitet das Wiltinger Klärwerk, doch der erste Abschnitt der neuen Abwasserleitung liegt dort schon. Eine Druckleitung ist erforderlich, weil bis zum Anschluss an das Kanalsystem in Kanzem ein Höhenunterschied zu überwinden ist. Planer Christian Heck vom beauftragten Büro Garth in Bernkastel-Kues erläutert den Trassenverlauf: Ab der Kläranlage Wiltingen geht es entlang der K 133 bis Höhe Sportplatz Kanzem auf der anderen Saararmseite. Dort unterquert die Leitung den Saararm durch einen neuen Düker (Rohrbohrung unter einem Wasserlauf hindurch). Dann umrundet die Trasse zunächst den Kanzemer Sportplatz und verläuft weiter entlang des Saarufers bis hinter die Ortslage Kanzem. Dort endet die neue Druckleitung, und das Abwasser wird durch das bestehende Kanalnetz über die vorhandenen Pumpwerke Kanzem-Hamm und Filzem unter der Saar hindurch nach Könen geführt. Von dort geht es weiter bis zum Konzer Klärwerk Saarmündung. Die neue 20-KV-Leitung von Westnetz begleitet die Druckleitung bis in die Ortslage Kanzem und wird dort an die bestehende Trafostation angeschlossen.

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