Gastronomie Nittel, Wasserliesch, Saarburg und Co.: Viel Bewegung in der regionalen Gastro-Szene

Wasserliesch · Das Traditionshaus Wasserliescher Hof an der Obermosel steht zum Verkauf. Auch von anderen beliebten Gaststätten an Saar und Obermosel gibt es Neuigkeiten. Volksfreund.de bringt Sie auf den neuesten Stand.

 Köchin Melanie Golumbeck ist die Tochter der Inhaberin des Wasserliescher Hofs Uschi Schu (von links). Die Schus wollen das Haus aus Altersgründen aufgeben.

Köchin Melanie Golumbeck ist die Tochter der Inhaberin des Wasserliescher Hofs Uschi Schu (von links). Die Schus wollen das Haus aus Altersgründen aufgeben.

Foto: Dieter Soltau

Uschi Schu ist im Oktober in einem Beitrag aus der Heimatwoche Saar-Obermosel im SWR-Fernsehen aufgetreten. Der öffentlich-rechtliche Sender hat sie, ihre Tochter Melanie und den Rest des Teams vom Wasserliescher Hof ausgewählt, um den Alltag an der Obermosel darzustellen. Das Ziel war es, eine Woche lang die Vielfalt der Region einzufangen und jeden Tag einen entsprechenden Beitrag auszustrahlen.

Uschi Schu war eine der Protagonistinnen in dem Beitrag „Werktagshelden: Wir arbeiten grenzenlos – Die Pendler von der Obermosel“. Davon, dass sie bald in den Ruhestand geht und ihr gut laufendes Restaurant aufgibt, hat sie nicht gesprochen. Denn: Der Wasserliescher Hof als Mehrfamilienhaus mit traditionellem Restaurant steht schon seit mehreren Wochen auf Immobilienportalen im Internet für 419 000 Euro zum Verkauf.

Das Restaurant betreiben Uschi Schu und ihr Mann, die auch Inhaber des Gebäudes sind, seit 1981. Sie hören aus Altersgründen auf, sagen sie. Die 62-Jährige will sich „nach fast 40 Jahren harter Arbeit in der Gastronomie“ zur Ruhe setzen. Das Restaurant in Wasserliesch liegt zentral und bietet Platz für 150 Gäste, auch für große Gesellschaften. Die Schus bieten gutbürgerliche Küche mit saisonalen Angeboten sowie Catering an und beliefern Senioren im Dorf mit Essen.

Nun hört die Familie damit auf. Das Gebäude könne ab sofort gekauft werden, sagt Uschi Schu sachlich und ohne Wehmut. Laut der Wirtin waren schon mehrere Interessenten da. Allerdings seien manche überrascht gewesen, wie viel Arbeit das Restaurant mache. Bei anderen habe es am Geld gehapert.

Wenn die 62-Jährige nach so langer Zeit zurückblickt, bleibt der Fernsehbeitrag für die Heimat-Serie im SWR immer noch eines der spannendsten Erlebnisse. „Im Mai 2019 erschien ein Mann mit Kamera und meinte er sei vom SWR“, erzählt Uschi Schu. „Wie haben gedacht, das sei ein Witz.“ Doch dann seien sie angerufen worden, und im Juni wurde gedreht – mit einem Kamerateam mit fünf Mitarbeitern.

Zu Anfang des Films sieht man, wie Tochter Melanie zur Schicht kommt und sich salopp mit ihrer Mutter unterhält. „Die Familie war sich nicht bewusst, dass schon gedreht wurde“, sagt Uschi Schu heute. Vier Leute des Filmteams hätten auf dem Hof gestanden und diskutiert. Dass schon jemand filmte, sei ihnen nicht aufgefallen. „Das Team war sehr sympathisch, und es wurde viel gelacht“, erzählt die Wirtin weiter. „Keine der geprobten Szenen wurde genommen, sondern nur die, die unbemerkt gefilmt wurden.“ Im Nachgang bereut die Wasserliescherin das nicht. Sie schaut eher amüsiert auf den Filmdreh zurück. Für die Zukunft des Wasserliescher Hofs wünscht sie sich – wohl wie die meisten Menschen in dem Obermoselort –, dass es in dem Restaurant weiter etwas zu essen gibt, am liebsten mit Lieferservice, so wie die Menschen es gewohnt sind.

Anders als gewohnt, geht es künftig auch in weiteren Gastronomie-Betrieben der Region zu: So haben erst kürzlich mehrere neue Pächter in Betrieben unter anderem in Nittel und Saarburg angefangen. Auch im Roscheider Hof in Konz nimmt unter den Erwartungen vieler Menschen bald ein neuer Pächter die Arbeit auf (siehe Info).

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