Viel Engagement und ein guter Zusammenhalt

Reinsfeld · In der Verbandsgemeinde Hermeskeil gibt es in jedem Dorf einen Jugendclub (JC). Laut Noch-Jugendpfleger Bernd Hermesdorf stellt aber nur etwa die Hälfte dieser Gruppen regelmäßig Aktionen auf die Beine. Einen besonders lebendigen Treff, in dem sich einiges tut, gibt es in Reinsfeld.

Reinsfeld. Im Vorstand des Jugendclubs Reinsfeld hat es erst vorige Woche einen Wechsel gegeben. Jüngere Mitglieder haben dort nun das Sagen. Dieser Schritt wird in den heutigen Jugendclubs der Region nur noch selten gewagt. Sophia Reichert (18) hat den Clubvorsitz an den 16-jährigen Timon Kempf weitergegeben. Das heißt aber nicht, dass sich die älteren Jugendlichen nun nicht mehr im Reinsfelder Treff blicken lassen.
Die Gruppe bleibt nach wie vor zusammen. Dieses Mal gibt es einen fließenden Übergang. Das war früher anders: "In den vergangenen 13 Jahren kam es schon vier Mal zu einem kompletten Wechsel der Jugendlichen. Eine Gruppe kam einfach nicht mehr und es hat sich später irgendwann eine neue gebildet", sagt Bernd Hermesdorf. Er ist noch bis morgen Jugendpfleger der VG Hermeskeil.
Der JC Reinsfeld hat momentan etwa 30 Mitglieder im Alter von 15 bis 19 Jahren. "Es sind aber meistens nicht alle zusammen da, sondern eher verteilt", sagt Reichert. Die Truppe besteht bisher ausschließlich aus Reinsfeldern. Der neue Vorsitzende Timon Kempf sagt: "Ich bin auf die Entwicklung unseres Clubs gespannt. Wenn auch Jugendliche aus anderen Dörfern zu uns kommen würden, fänden wir das schön."
Der Jugendraum im Untergeschoss des Bürgerhauses wurde kürzlich renoviert. Dafür hat die Gemeinde rund 30 000 Euro ausgegeben. Es wurden zum Beispiel Fenster, Heizung und Elektronik erneuert. Ortsbürgermeister Rainer Spies sagt: "Die Sanierung war schon eine große Investition. Die Räume sind für unsere Jugend aber sehr wichtig, da ein solcher Treffpunkt das soziale Verhalten insgesamt fördert." Spies war selber einmal Mitglied im Reinsfelder JC, der damals noch "Jure", also Jugend Reinsfeld, hieß.
Michael Reiter (19) ist seit vier Jahren dabei und war der Bauleiter unter den Jugendlichen. Nachdem die Arbeit der Gemeinde getan war, hat er sich mit seinen Ideen und handwerklichem Geschick bei der Einrichtung intensiv eingebracht. Es wurde eine neue Theke und ein DJ-Pult errichtet, auf das die Truppe besonders stolz ist.
Eröffnungsfeier geplant


Wann der neue Jugendclub offiziell eröffnet wird, ist noch offen. Die Mitglieder wollen dann ein Einweihungsfest veranstalten, bei dem sich auch andere Generationen den frisch sanierten Raum anschauen können. Das Geld für den Teil der Renovierung, den die Jugendlichen organisiert haben, ist durch Spenden zusammengekommen. Dafür haben die jungen Leute im Dorf Geld gesammelt.
Der Club trifft sich meistens am Wochenende. Oft wird vorher in einer internen Gruppe des sozialen Netzwerks Facebook geklärt, wann der Jugendtreff öffnet. Neben den vielen Aktionen (siehe Extra) kommen die meisten, um mit Gleichaltrigen Spaß zu haben. Maxi Keuper (15) sagt: "Ich komme gerne hierher. Am Wochenende kann man entspannen und Freunde treffen. Hier ist immer was los und wir haben einen guten Zusammenhalt."
Hermesdorf sagt zum Engagement der Gruppe: "Ich freue mich über die Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen. Sie sehen Aktionen nicht als Arbeit, sondern haben Spaß daran." Der Club und Hermesdorf haben in den vergangenen Jahren regelmäßig und eng zusammengearbeitet. Die Gruppe veranstaltete in der Osterzeit sogar ein Abschiedsgrillen für ihren Jugendpfleger, der sein Amt auf eigenen Wunsch abgeben wird. Wie im TV berichtet, wird die 26-jährige Eva Mencher seine Nachfolge antreten.Extra

Die Reinsfelder Gruppe bietet regelmäßig Kuchenverkäufe an - beispielsweise bei der Bolivienkleidersammlung oder am Spielmobil-Tag. Dabei bekommt die VG-Hermeskeil ein Spielmobil zur Verfügung gestellt, das demnächst in Reinsfeld Halt macht. Der Spieletag findet am 14. Mai von 15.30 bis 18.30 Uhr auf dem Kirmesplatz in Reinsfeld statt. Der JC Reinsfeld wird die Spiele für Kinder und Jugendliche aufbauen und die Veranstaltung betreuen. Im Juni nimmt der Club, wie schon im Jahr 2009, an der 72-Stunden-Aktion teil, bei der innerhalb von drei Tagen ein gemeinnütziges Projekt verwirklicht wird. Außerdem steht dieTruppe mit anderen Vereinen der Ortsgemeinde in Kontakt. So wurde sie eingeladen, den Hochwald-Fotoclub zu besuchen. Es gab einen gemeinsamen Workshop zum Thema Porträtfotos, bei dem die Jugendlichen fotografieren und Bilder bearbeiten konnten. fra

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