Viel Geld für die Zukunft des Ortes

Seit vielen Jahren wurde im 2500-Einwohner-Ort nicht mehr so viel Geld investiert: Rund 1,4 Millionen Euro wird die Gemeinde Reinsfeld 2007 für mehrere Großprojekte ausgeben. Die wichtigsten und teuersten sind die Erschließung des Neubaugebiets "Flachsheide II" (460 000 Euro) und der Ausbau von vier Innerortsstraßen (400 000 Euro).

Reinsfeld. (ax) Kein Zweifel: Gerade wegen des Dauerstreits über den Mobilfunkmast geriet Reinsfeld in letzter Zeit eher aus unerfreulichem Anlass in das Blickfeld der Öffentlichkeit. "Dabei haben wir gerade in diesem Jahr sehr viel vor und planen hohe Investitionen", sagt Ortsbürgermeister Rainer Spies. Ungeachtet der "vielen negativen Schlagzeilen" könne von einer Spaltung des Gemeinderats keine Rede sein, meint der SPD-Politiker. Denn: "Gerade die großen Projekte haben wir einstimmig getragen." Rund 1,4 Millionen Euro lässt sich die Kommune insgesamt die Vorhaben kosten, die sie 2007 anpacken will. Aus eigener Kraft ist dieses Investitionspaket aber nicht zu stemmen. Deshalb muss die Kommune 650 000 Euro an Krediten aufnehmen. Sie verlässt damit zwar den seit dem Jahr 2000 verfolgten Kurs, keine neuen Schulden zu machen. "Bei den Sachen, die wir vorhaben, ist das aber nicht anders möglich. Wir müssen jetzt in Vorlage treten. Man muss aber bedenken, dass zum Beispiel durch den Verkauf von Grundstücken wieder Geld an die Gemeinde zurückfließt", sagt Spies.32 neue Bauplätze in der Flachsheide

Womit schon das kostspieligste Projekt angesprochen ist: Rund 460 000 Euro werden für die Erschließung des Neubaugebiets "Flachsheide II" ausgegeben. In der ersten Stufe sollen dort 32 neue Bauplätze entstehen. Am Montag, 23. April, hat Spies ab 20 Uhr in der Kulturhalle eine Einwohnerversammlung zur Information über dieses Vorhaben angesetzt. Bis dahin sollen alle beteiligten Firmen einen Bauzeitenplan fertiggestellt haben, damit den Bürgern unter anderem die Frage beantwortet werden kann, wann sie mit dem Häuslebau beginnen können. Fest steht laut Spies schon, dass in den "nächsten drei Wochen" die Bagger anrücken und der Vorstufenausbau - also der Bau von Straßen und die Verlegung von Kanal und Wasserleitungen - beginnt.Zweites Thema an diesem Abend und zugleich die zweite wichtige Investition in Reinsfeld ist der geplante Ausbau von vier Innerortsstraßen. Brühlstraße, Dörnerstraße, Rindertanzstraße und Lindenstraße sollen auf Vordermann gebracht werden, was rund 400 000 Euro verschlingen wird. Eine "brisante Frage" ist laut Spies aber noch nicht geklärt. Was die Verteilung der Kosten angeht, ist bislang das bekannte Verfahren, dass die Gemeinde 30 bis 40 Prozent trägt und die restlichen 60 bis 70 Prozent von den direkten Anliegern bezahlt werden müssen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, wiederkehrende Beiträge zu erheben, so dass alle im Dorf veranlagt werden. "Das ist eine Diskussion, die der Rat noch führen und bis Ende des Jahres entscheiden muss", sagt Spies. Ziel sei es aber, eine "gerechte Lösung" zu finden. Er sei der Auffassung, dass "Bürger, die erst vor ein paar Jahren Ausbaubeiträge gezahlt haben, nicht wieder zur Kasse gebeten werden können". Neben den beiden dicksten Brocken sind im Etat noch andere Investitionen vorgesehen. So wird für 80 000 Euro ein neuer Gemeindetraktor angeschafft. Der Bauhof erhält für 30 000 Euro einen Anbau zum Unterstellen von Geräten. 12 000 Euro sind schließlich für das Starterprojekt der "Spielleitplanung" vorgesehen. Um Reinsfeld kinderfreundlicher zu machen, soll im Sommer am Radweg und gegenüber vom Bahnhof ein Indianerdorf mit Tipis entstehen.

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