Viel Krach bei Bach

WALDWEILER. (hm) "Krach bei Bach" ist ein Musicalprojekt der Chorschulen des Conservatoire de Musique du Nord aus Luxemburg und des Friedrich-Spee-Chors Trier. Das Publikum in der voll besetzten Pfarrkirche Waldweiler war begeistert.

"Es wird wohl nicht oft vorkommen, dass Jugendliche in einer Kirche Rap-Musik machen", begrüßte der musikalische Leiter der Aufführung, Martin Folz, die 200 Zuschauer. 40 Kinder und Jugendliche hatten unter seiner Leitung in gemeinsamen Intensivtagen und im Verlauf eines Probenwochenendes in Ettelbrück das Musical "Krach bei Bach" einstudiert und in Szene gesetzt. Der Titel gibt bereits Auskunft über das heitere Musical für Kinder und Erwachsene von Rainer Bohm und Gabriele Timm: In der Familie und im Umfeld des unsterblichen Johann Sebastian Bach geht es zu wie in jeder normalen Familie. Das selbstbewusste Familienoberhaupt, ein streitbarer Komponist, ist musikalischer Leiter der Thomaskantorei in Leipzig. Knatsch mit der Ehefrau und den Kindern, Streitigkeiten mit den Thomanern und Ärger mit den Vorgesetzten prägen den Alltag. "Krach bei Bach" gewährte Einblicke in das Privatleben eines der größten Komponisten aller Zeiten, aufgeführt im zeitgemäßen Gewand als Pop-Song, Rock oder Jazz-Kanon. Die Akteure wirbelten von einer Szene zur nächsten, verbanden die Aktionen mit dem sehr guten Gesang des Ensembles. Es ist schon ein Wunder, welch wundervolle Musik im Hause der Familie Bach entstehen konnte - trotz der vielen Auseinandersetzungen zwischen Johann Sebastian Bach und seinen Schülern, dem Dienstpersonal, seinen zahlreichen Kindern oder neidischen Kollegen und Vorgesetzten. Die überirdischen Mächte sorgen für ein Gleichgewicht. Die Kunst verliert nie den Glauben an das Gute im Menschen, die Tugend versucht immer wieder, die Wogen zu glätten - im Gegensatz zur Malvita, dem Laster, die immer dabei ist, wenn es gilt, Menschen gegeneinander aufzubringen. Folz selbst leitete vom Piano aus Akteure und Musikensemble. Den Gegenspieler Bachs, Johann August Ernesti, Rektor der Thomanerschule, spielte er selbst. Ständiger Szenenapplaus eines dankbaren Publikums in einer würdigen und stimmungsvollen Umgebung dankte den Akteuren für einen kurzweiligen Einblick in den Alltag des musikalischen Genies .

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