Viel Lob und eine Entschuldigung: Festliche Ernennung von Dieter Schmitt zum Ehrenbürger von Fisch

Fisch · Nach 858 Jahren Dorfgeschichte hat die Ortsgemeinde Fisch erstmals einen Ehrenbürger ernannt. Mit Gesang, Tanz und vielen Lobreden wurde der Festabend zu einem bewegenden Erlebnis. Der Würdenträger zeigte Rührung. Zahlreiche Ehrengäste und Weggefährten waren angereist. Gefeiert wurde im Jakobushaus, dort, wo Dieter Schmitt einst die Schulbank gedrückt hat.

Fisch. Viel Prominenz findet sich ein, wenn es um die Ehrung einer besonderen Persönlichkeit geht. Dass Dieter Schmitt die Würde der Ehrenbürgerschaft der Ortsgemeinde Fisch zusteht, stand für den Ortsgemeinderat außer Frage. "Applaudieren sie erst am Schluss meiner Begrüßung", bat Ortsbürgermeister Otmar Wacht seine Zuhörer, um bei dem größten gesellschaftlichen Ereignis in der gesamten Verbandsgemeinde Zeit zu sparen.Jede Menge Prominenz


Auf der Liste der Ehrengäste standen unter anderem Landrat Günther Schartz, der Saarburger Bürgermeister Jürgen Dixius, dessen Vorgänger Leo Lauer, der Verwaltungschef der Verbandsgemeinde Konz, Karl-Heinz Frieden, die Landtagsabgeordneten Arnold Schmitt und Bernhard Henter, der frühere Fischer Pastor und Ordinariatsrat des Bistums Trier, Hans-Wilhelm Ehlen, Dechant Klaus Feid und Pastor Gregor Goeres. Zahlreiche Ortschefs der Region gaben sich die Ehre im Jakobushaus, wo Schmitt einst die Schulbank gedrückt hatte.

Rund 100 Menschen verfolgten die Auftritte des Kirchenchors, der Mittleren Garde der Karnevalsgesellschaft und die Reden. Die beiden Laudatoren Otmar Wacht und Günter Hunsicker attestierten dem Geehrten einen "unbändigen Drang nach vorne", was Schmitt schon als junger Fußballspieler in "halblinker Stürmerposition" gezeigt habe. "Wie Gerd Müller schoss er bei uns die meisten Tore", so Hunsicker. In einem Zwiegespräch ließen beide das Lebenswerk Schmitts in seinem Dorf Revue passieren, das 1984 noch unter einer Schuldenlast von 215 000 Mark ächzte.

Viel wurde investiert, und wo standen die Schulden 2013? Bei null. In der gleichen Zeit wurden aus 300 Bürgern dank dreier Neubaugebiete 400 Einwohner. Die funktionierende Dorfgemeinschaft und die lange Liste des Erreichten ließ Hunsicker feststellen: "Bis heute ist nicht widerlegt, dass das Paradies nicht in Fisch liegt.""Enkel wickeln Opa um Finger"


Landrat Günther Schartz begann seine Ansprache mit: "Lieber Schmitt-Fisch ..." Mit dieser Namenskombination war der Abgeordnete in Mainz bekannt. Die Ehrenbürgerschaft sei ein besonderes Zeichen für ein Lebenswerk, die Verbundenheit mit dem Dorf und der Heimat. Schmitt wirkte mit Überzeugungskraft, die begeistert", so der oberste Vertreter des Kreises.
"Die ländliche Region ist mit Dieter Schmitt erst zum Begriff geworden", stellte der Saarburger Bürgermeister Jürgen Dixius fest, der sein visionäres Vorgehen lobte.

Die Feststellung "Tja, da bin ich sprachlos", glaubte Dieter Schmitt wohl kaum jemand. Er gab das Lob zurück: "Immer sind es die Aktiven gewesen, die Ideen auch umsetzen." Der neue Ehrenbürger schlug aber auch nachdenkliche und sehr persönliche Töne an: "Ich entschuldige mich bei denen, die meine Art ertragen haben." Ungeduld und nicht erst langes Diskutieren könnten manche als ungerecht empfunden haben. Mit Blick auf seine Frau Hildegard sagte Schmitt: "Ich konnte viel auf meine Familie abschieben und mit der Ausrede der Tüchtigkeit mich vor mancher Verantwortung drücken." Bei den Enkeln versuche er gutzumachen, was bei den eigenen Kindern zu kurz kam: "Die wickeln den Opa um den Finger." Der nachfolgenden Generation gibt Schmitt auf den Weg: "Vertrauen und Verlässlichkeit sind die höchsten Güter. Jeder hat Talente, versucht es!" Er sei stolz auf Fisch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort