Viel Platz für kleine Palzemer
Punktlandung: Zum gestrigen Start des Kindergartenjahres war der Neubau der Palzemer Kita bezugsfertig. Bis zu 85 Kinder haben dort Platz. Passend zum neuen Gebäude gibt es auch eine neue Leitung. Ein Mann ist Chef - ungewöhnlich für eine Kindertagesstätte.
Palzem. Helles Holz an der Decke, Fußboden aus Kork. Die Wände sind pastellfarben. Wohnlich sieht es aus im Neubau der Kita Palzem, die nun "Kindertagestätte am Sonnenplateau" heißen soll. Pünktlich zum Start des neuen Kindergartenjahres haben die Kleinen gestern ihr neues Reich in Beschlag genommen. Bis zur letzten Minute wurde in der vergangenen Woche geschleppt, entpackt, aufgebaut und Stühlchen gerückt.
"Spatenstich war im September des vergangenen Jahres", sagt Florian Wagner, Ortsbürgermeister von Palzem. Die Kita ist neben der alten Einrichtung entstanden (der TV berichtete).
Auf 675 Quadratmetern können sich nun bis zu 85 Kinder austoben. Es gibt vier Gruppen, davon zwei mit unter Dreijährigen, sowie eine Krippengruppe. Zehn freie Plätze hat die Kita noch. Die Zahl der Gruppen hat sich verdoppelt.
Jede Gruppe hat nun ihren eigenen Raum, dazu einen Nebenraum und Sanitärräume. Es gibt eine Turnhalle und Räume mit Betten für den Mittagsschlaf sowie ein Bällebad im Foyer. "Außerdem haben wir in jeder Gruppe eine eigene Küche", sagt Florian Wagner. "Wir können so die Kinder besser einbeziehen - etwa beim Obstsalat schnippeln oder beim Plätzchen backen", erklärt Anne Wagner, stellvertretende Leiterin der Kita. Auch in Sachen Energie ist die Kita auf dem neuesten Stand: Geheizt wird mit Wärmepumpe, auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage. Nicht nur die Ausstattung ist neu, auch ein Teil des Personals. Darunter auch der Leiter, der bereits seit Juni in Palzem ist. Andreas Fritz kommt aus Baden, ist 43 Jahre alt. Zuletzt hat er acht Jahre lang eine evangelische Kita mit zwei Gruppen geleitet. "Nach acht Jahren wollte ich dann mal etwas Neues", sagt der Sozialpädagoge. Die Stelle in Palzem sei sehr attraktiv, sagt Fritz. "Es ist alles neu und ich kann meine Vorstellungen einbringen."
Rund 1,7 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, mehr als geplant. "220 000 Euro mussten wir nachfinanzieren", sagt Wagner. Denn die genauen Kosten für den Außenbereich und für die Ausstattung innen ließen sich teilweise nur abschätzen. "Mit der Summe kommen wir jetzt aber hin." Das Land zahlt 198 000, der Kreis 200 000, den Rest die Gemeinde, die durch den Verkauf der alten Kita rund 450 000 Euro einnehmen konnte.
Die Kita feiert am Sonntag, 12. September, ab 14 Uhr ihr Einweihungsfest.
