Viel Schnee, der schnell wieder verschwand

HERMESKEIL/MORBACH. Dieser Spuk war schnell vorbei: Nur wenige Stunden dauerte gestern der erste Wintereinbruch in den Höhenlagen von Hochwald und Hunsrück. Den Autofahrern bescherte die weiße Pracht am Donnerstagmorgen kurzzeitig verschärfte Bedingungen. Der schwerste Unfall, bei dem alle sieben Insassen eines "Ford Galaxy" leichte Blessuren erlitten, ereignete sich aber erst am Nachmittag.

Viele hätten damit wohl nicht mehr gerechnet: In den höher gelegenen Gebieten von Hochwald und Hunsrück hat der Winter gestern ein kurzes, aber heftiges Gastspiel gegeben. Während der Berufsverkehr am frühen Morgen noch von den Wetter-Kapriolen verschont blieb und weitgehend problemlos lief, setzte in der Region Hermeskeil insbesondere zwischen 9 und 11 Uhr intensiver Schneefall ein. Selbst auf der A 1 und den Bundesstraßen blieb während dieser Zeit die weiße Pracht liegen. Das machte vielen Autofahrern schwer zu schaffen und führte zumindest kurzzeitig zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Allerdings bekam der Winterdienst die Situation verhältnismäßig schnell wieder in den Griff, zumal nur in den Höhenlagen über 400 Meter Schnee fiel. So konnte sich die Autobahnmeisterei Schweich auf den Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Mehring und dem Dreieck Nonnweiler konzentrieren, auf dem drei Schneepflüge die Fahrbahn frei schaufelten und Salz streuten. Die Straßenmeisterei Hermeskeil hatte ihren kompletten Fuhrpark mit neun Fahrzeugen im Einsatz. "Ich denke, es gab diesmal keine größeren Probleme. Wir haben schon weitaus Schlimmeres erlebt", zog deren Leiter Arnold Eiden bereits gegen 13 Uhr eine erste Bilanz.Sieben Autoinsassen mit leichten Blessuren

Zu diesem Zeitpunkt hatte auch in den Hochlagen wieder Tauwetter eingesetzt, so dass sich die Situation auf den Straßen schnell entspannte. Als das Schlimmste jedoch schon überstanden zu sein schien, gab es doch noch einen folgenschweren Unfall. Nach einem kräftigen Hagelschauer geriet gegen 14.35 Uhr ein mit sieben Personen besetzter "Ford Galaxy" auf der A 1 am Parkplatz "Katzenberg" ins Schleudern und überschlug sich. Alle Insassen erlitten leichte Blessuren, die im Hermeskeiler Krankenhaus ambulant behandelt wurden. Insgesamt blieb jedoch aus Sicht der Autobahnpolizei Schweich und der Polizei Hermeskeil gestern im Hochwald das große Verkehrschaos aus. Die Beamten registrierten am Morgen noch vier weitere kleinere Unfälle mit Blechschaden, bei denen niemand verletzt wurde. Auf der A 1 rutschte ein Mercedes-Sprinter kurz vor der Lösterbachtalbrücke in die Mittelleitplanke. Schlitterpartien von Autofahrern gab es zudem bei Züsch, am Zubringer zur B 407 bei Höfchen und in der Kunickerstraße in Hermeskeil. Auto überschlägt sich auf der B 327: Säugling verletzt

Auch im etwas weiter östlich gelegenen Hunsrück krachte es mehrfach. Schon am späten Mittwochabend war auf der B 327 bei Hochscheid der 34-jährige Fahrer eines Geländewagens auf eisglatter Fahrbahn ins Rutschen geraten. Anschließend überschlug sich sein Auto, wobei die 20-jährige Beifahrerin und ein neun Monate alter Säugling verletzt und ins Krankenhaus gebracht wurden. Am Donnerstagmorgen ereignete sich ein weiterer Unfall in der Birkenfelder Straße in Morbach. Ein Autofahrer befuhr die abschüssige Straße in Richtung Ortsmitte. Auf schneeglatter Straße kam er ins Schleudern und drehte sich auf der Fahrbahn. Der nachfolgende Fahrer fuhr auf das Auto auf. Am Fahrzeug des ersten Fahrers waren beide Vorderreifen teilweise ohne ausreichendes Profil. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet. Auf der B 269, Gemarkung Morbach, fuhren drei Fahrzeuge hintereinander. Der letzte PKW-Fahrer setzte zum Überholen an. Als er neben dem Fahrzeug der vor ihm fahrenden PKW-Fahrerin war, scherte diese zum Überholen aus. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden. Pech hatte der Fahrer eines spanischen Sattelzugs: Der Laster befuhr die L 150 aus Thalfang kommend in Richtung Trier. In der Linkskurve nach der Kreuzung Heidenburg/Talling kam der Fahrer ins Rutschen und nach rechts von der Fahrbahn ab. Das Zugfahrzeug stellte sich quer, und der Auflieger schob sich auf die Zugmaschine. Wegen der widrigen Witterungsbedingungen im Hunsrück waren gestern auch die Straßenmeistereien Bernkastel-Kues und Thalfang mit allen Fahrzeugen im Einsatz. SEITE 12

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