Viele Aktive und so mancher Glockenschlag

In 22 Tagen entscheiden Saarburgs Bürger über die neue Zusammensetzung des Stadt- und Verbandsgemeinderates. Dass beide Gremien in der zu Ende gehenden Legislaturperiode einiges bewegt haben, lässt sich vielerorts in der rund 21 000 Einwohner zählenden VG erkennen. Der TV präsentiert eine Bilanz der wichtigsten Projekte.

Saarburg. Ob eine Zeitspanne von fünf Jahren als kurz oder lang empfunden wird, hängt stets von der individuellen Einschätzung des Betrachters ab. Was die Bilanz der angestoßenen beziehungsweise bereits umgesetzten Projekte innerhalb der Verbandsgemeinde (VG) angeht, lässt sich feststellen: Es ist einiges in Bewegung gekommen in der Stadt und den Orten von Saar bis Obermosel. Dabei sind die für Saarburg eindeutig „dicksten Brocken“ erst am Ende der Legislaturperiode angeschoben worden. Im Oktober 2008 stimmte der Stadtrat Saarburg dem Vorentwurf für das geplante Einkaufzentrum „Friedensaue“ auf dem jetzigen Sportzentrums-Gelände im Leukbachtal zu. Während das Vorhaben für das Projekt bereits seit langem in den Köpfen der Verantwortlichen reifte, gestaltete sich der Startschuss zäh – weniger wegen des vereinzelten anfänglichen Widerstands aus den Reihen der Geschäftsleute, als vielmehr wegen des Raumordnungs- und Zielabweichungsverfahrens, das vorgeschaltet lief. Derzeit läuft die durch das Bebauungsplanverfahren vorgeschriebene Offenlegungsphase. An der Realisierung des Einkaufszentrums (EKZ) und dem Erlös, den die Stadt durch den Verkauf des Geländes an den Ayler Investor erzielen will, hängen weitere für Saarburg wichtige Projekte, die in der Planung angestoßen sind. So stellte das Fachbüro dem Stadtrat die Entwurfsplanung für das neue Sportzentrum Kammerforst im September 2008 vor. Ein Bau-Antrag muss noch gestellt werden. Konversion ist „dickster Brocken“ Auch die Finanzierung der Aufbereitung des im März 2004 freigelegten Schieferbergwerks unterhalb des Schlossbergs zum Besucherbergwerk hängt am EKZ beziehungsweise an den am 1. April von Ministerpräsident Kurt Beck zugesagten Konversions-Mitteln für dieses Projekt. Mit dem Stichwort Konversion ist das für Stadt und VG größte Vorhaben der zu Ende gehenden und zweifelsohne auch der neuen Legislaturperiode verbunden. Im Juli 2008 gab das französische Verteidigungsministerium offiziell bekannt, dass das 16. Jägerbataillon den Standort in Beurig bis Mitte 2010 verlassen wird. Damit werden rund 40 Hektar und jede Menge Gebäude frei – darunter allein 377 Wohnungen – , die künftig anders genutzt werden sollen. Im Zuge der Konversions- Überlegungen hat der Stadtrat Ende Februar entschieden, sich für die nächste Landesgartenschau 2014 zu bewerben. Ein wichtiger Schritt für Stadt und VG sind auch der Ankauf der Glockengießerei im Juli 2008 durch die Stadt und die derzeit laufende Umstrukturierung samt Anbau zum Mehrgenerationenhaus. Viel und fleißig gebaggert wurde und wird auch andernorts. Ob für den Kreisel am Altstadttunnel, die gerade fertig sanierte Graf-Siegfried-Straße, die Ortsdurchfahrt in Kahren, Haupt-Adern in Kirf, Merzkirchen, Palzem oder Serrig. Nicht zu vergessen die zahlreichen Neubaugebiete, die in den vergangenen fünf Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Ganz vornean das Mammut- Projekt „Auf Mons“ in Wincheringen, wo im August 2007 Spatenstich war, für den „Family Park“ mit geplanten 320 Grundstücken. Auch für die jüngsten Bewohner der VG ist „aufgerüstet“ worden. So sind nicht nur vielerorts die Kindergarten-Gruppen aufgestockt worden, inzwischen gibt es auch zehn Krippenplätze. 40 sollen es bis 2010 werden. Zur Ganztagsschule wurden Haupt- und Realschule sowie die Grundschulen St. Laurentius und Wincheringen, das Gymnasium steigt nach den Sommerferien ein. Einen bilingualen Zweig mit Schwerpunkt Französisch bietet Wincheringen und zum neuen Schuljahr auch St. Marien in Beurig an. Eine eigene Vertretung haben seit Juli 2006 Saarburgs Jugendliche: Zu diesem Zeitpunkt gründete sich der Jugendrat, der inzwischen in seiner zweiten Wahlperiode in neuer Besetzung für die Interessen der jüngeren Einwohner kämpft. Durchgesetzt haben sie etwa – unterstützt durch alle Fraktionen des Stadtrates – den Skaterpark in Beurig.

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