Viele Fragen sind weiter ungeklärt

Auch nach dem fünften Prozesstag gegen zwei Eifeler wegen Brandstiftung und versuchten Betrugs vor dem Trierer Landgericht bleibt unklar, ob die beiden gemeinsam ein Haus angezündet haben, um die Versicherungssumme zu kassieren.

Trier/Bitburg. (neb) Sechs Zeugen sollen gehört werden am fünften Prozesstag gegen zwei Eifeler. Sie sollen mit ihren Aussagen einige Unklarheiten der vergangenen Prozesstage beseitigen sollen. Doch von den sechs erscheinen nur drei: Zwei haben sich kurzfristig entschuldigt, einer weiß offenbar nichts von der Ladung. Darüber hinaus können die drei Zeugen, die gestern gehört werden, nur wenig dazu beitragen, Klarheit in den undurchsichtigen Prozess zu bringen: Fest steht, dass ein 43-Jähriger im Oktober 2009 ein Haus in der Eifel in Brand gesetzt hat, das dem zweiten Angeklagten und dessen Ehefrau gehörte. Unklar ist aber, ob der Täter allein und nach einem Streit mit den Eheleuten gehandelt hat oder in Absprache mit dem Hauseigentümer, damit dieser bei der Versicherung abkassieren kann. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass Letzteres der Fall ist, doch der 52-jährige Hauseigentümer leugnet eine Tatbeteiligung. Die Anklage stützt sich auf Indizien - beispielsweise, dass die Versicherungsunterlagen nicht etwa im Haus aufbewahrt waren und damit verbrannten, sondern in der Werkstatt des Hauseigentümers gelagert waren - direkt neben dem Büro des Versicherungsvertreters. Doch dieser - einer der drei erschienenen Zeugen - kann sich nicht erinnern, diese Unterlagen je gesehen zu haben.

Auch der von der Staatsanwaltschaft benannte Zeuge, ein Bankkaufmann, im heimischen Institut zuständig für Baufinanzierungen, bringt nicht die gewünschten Erkenntnisse: Dass nämlich die Bank zunächst den Wunsch des Hauseigentümers auf ein Darlehen für einen Hausumbau abgelehnt hat, kann der Bankkaufmann nicht bestätigen: Er habe beide Angeklagte noch nie gesehen. Auch die Aussage des dritten Zeugen hilft wenig weiter.

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