Viele Konzerte und eine Kunstfalle

Mit dem Auftritt des hochkarätigen Klarinettisten Helmut Eisel unter dem Motto "Sing deine Seele! Klezmer meets Psalter" heute Abend um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius startet die Stadt Saarburg ihr Kulturprogramm 2010. Der TV bringt einen Überblick über das erste Halbjahr.

Saarburg. Das Kulturprogramm 2010 der Stadt Saarburg steht. Ein Jahr Planung und Organisation liegen hinter Anette Barth, der ehrenamtlichen Kulturbeauftragten der Stadt.

Mit dem Auftritt des saarländischen Klarinettisten Helmut Eisel (Leitung Martin Folz) heute um 19.30 Uhr in der Saarburger Pfarrkirche St. Laurentius, will Barth einen starken Akzent zum Auftakt setzen.

Begleitet von der Chorformation "Grenzgänger" und dem Jugendchor "Les jeunes qui chantent" des luxemburgischen Conservatoire Ettelbruck greift Eisel das von Barth fortgeführte Kulturhauptstadtjahr-Motto auf.

Tief empfundene Freude am Musizieren



"Different cultures - different rhythms" stellt den Jazz und seine grenzüberschreitenden Facetten in den Fokus.

Die "singende Klarinette" Eisels wird mit Chorgesang kombiniert. Dabei entsteht "ein Klangpanorama, das die gemeinsamen Wurzeln der jüdischen und christlichen Musik auslotet, aber vor allem der tief empfundenen Freude am gemeinsamen Musizieren gewidmet ist", heißt es im Programm. Die Musiker versprechen einen stimmungsvollen, spirituellen Abend, den sie anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar dem Weltfrieden widmen.

Auch das Konzert der gebürtigen Französin und Wahltriererin Florence Absolu und Band am 20. Februar in der Stadthalle greift Jazz-Elemente auf - nicht zuletzt wegen der hochkarätigen Musiker, die allesamt im Jazz ihre Wurzeln haben und in diversen Formationen dieser Stilrichtung zu Hause sind.

Auch die Greentown Jazzband mit Bodo Bucar, einem der weltbesten Swing-Klarinettisten, die am 5. März zu Gast in Saarburg ist, steht für traditionellen Jazz der Spitzenklasse.

Einen Gegenpol setzen die beiden übrigen Konzerte des ersten Halbjahresprogramms: So gibt das Marinemusikkorps Nordsee der Bundeswehr am 17. März ein Benefizkonzert zugunsten der Arbeit des Lokalen Bündnisses für Familie und der Angebote im Mehrgenerationenhaus.

Unter dem Motto "Saarburger Serenaden" kommen vom 5. bis 17. Juli 90 junge Musiker aus aller Welt in Saarburg zusammen, um sich in Meisterkursen bei renommierten Musikern fortzubilden. In zwei Konzerten am 9. und 16. Juli sind die Früchte ihrer Arbeit zu bewundern.

Während Anette Barth die Konzert-Auswahl sehr bewusst treffe, spiele bei den Ausstellungen der Zufall eine Rolle. "Interessierte Künstler kommen auf uns zu, wir sind bis Ende 2011 komplett belegt", sagt sie. "Da ist mir der Zufall gerade recht. Allerdings achte ich darauf, dass das Spektrum von Fotografie über Zeichnungen, Malerei und Bildhauerei abgedeckt ist."

Auf die Schau "Kunstfalle" des Saarländers Christoph Rammacher ab 14. Mai freut sich Barth besonders: "Er bezieht alle Räume des Amüseums mit ein und setzt bei unseren Daueraustellungen künstlerische Akzente. Das ist ein ganz neuer Ansatz."

Am Kino in der Glockengießerei ("Facetten des DDR-Kinos", Mitte September) hält Barth fest - auch wenn die Reihe vor zwei Jahren gut, vergangenes Jahr schlecht besucht war. "Da steckt viel Bildungs- und Kulturarbeit drin, und wir müssen einen längeren Atem haben."

Der Bereich Theater beschränkt sich auf die traditionelle Kinder-Aufführung unter der Leitung von Maja Brandscheid Anfang November in der Stadthalle.

In der Sparte Literatur will Barth wie in den übrigen Bereichen Angebote für alle Sinne machen. So wird der Wahl-Kanzemer Bruno Plum am 16. April in der Glockengießerei aus Emile Zolas "Der Bauch von Paris" lesen.

Währenddessen ist - bezugnehmend auf Zolas Roman - eine Foto-Serie von Romain Urhausen zu sehen, der die damals vom Abriss bedrohten Pariser Markthallen dokumentiert.

10 000 Euro stellt die Stadt für das Kulturprogramm zur Verfügung. Zuschüsse über die Kreis-"Kulturtage" und Mittel vom Land über den "Kultursommer" stehen in Aussicht, sind aber noch nicht bewilligt.

Insgesamt ein überschaubares Budget, wie Barth weiß. "Aber wir haben auch in den Vorjahren gut mit diesem Geld gewirtschaftet. In diesem Jahr setze ich noch mehr auf Qualität und habe die Anzahl der Veranstaltungen reduziert."

Mit dem Ergebnis ist die Kulturschaffende sehr zufrieden: "Das Programm ist eine runde Sache auf sehr ordentlichem Niveau."

Informationen zu den Terminen unter Telefon 06581/994642 oder im Internet: www.vhs-saarburg.de

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