Soziales Ukraine-Flüchtlinge: Große Hilfsbereitschaft überall

Konz/Saarburg · Viele Menschen im Raum Konz und Saarburg-Kell haben Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge gemeldet. Die Verwaltungen informieren, was noch gebraucht wird.

 Mit diesem bemalten Laken werden die ukrainischen Flüchtlinge in Mandern willkommen geheißen.

Mit diesem bemalten Laken werden die ukrainischen Flüchtlinge in Mandern willkommen geheißen.

Foto: TV/Marion Maier

Die ersten ukrainischen Flüchtlinge sind in den Verbandsgemeinden (VG) Konz und Saarburg-Kell angekommen.

Die Lage in der Verbandsgemeinde Konz 30 Menschen haben sich bisher bei der Verbandsgemeindeverwaltung gemeldet, die berät, vermittelt und registriert.

Die offizielle Meldestelle für Flüchtende aus der Ukraine, die eine Unterkunft brauchen, ist die Aufnahmeeinrichtung (Afa) in Trier (Dasbachstraße 19), aber auch in Konz wird niemand abgewiesen. „Wir schauen in jedem Einzelfall, was wir tun können“, sagt der Erste Beigeordnete der VG Konz, Guido Wacht.

Im Fachbereich Soziales in Konz stehen die Telefone unterdessen nicht still. Hermann Feilen vom Fachbereich sagt: „Privatpersonen haben uns bisher Wohnungen und sogar Häuser angeboten, in denen mehr als 150 Flüchtende aus der Ukraine untergebracht werden können. Wir erleben eine überwältigende Hilfsbereitschaft.“ Allerdings seien die Wohnungen teilweise nur für ein paar Wochen verfügbar. Für längerfristige Angebote wäre die Verwaltung dankbar. Wer eine Wohnung melden möchte, wird gebeten, dies per Mail zu tun an ukrainehilfe@konz.de (mit Angabe von Kontaktdaten, Standort, Größe, Ausstattung der Wohnung und Dauer der Verfügbarkeit). Die Wohnungen werden an den Kreis gemeldet, der für die Koordination in der Region zuständig ist.

Wacht sagt:  „Natürlich haben wir als Verwaltung auch selbst Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge – sowohl in der Stadt Konz, als auch in Obermennig und Kommlingen. Da wir aber mit einem größeren Bedarf rechnen, versuchen wir aktuell weitere Wohnungen bereitzustellen.“

Die Lage in der VG Saarburg-Kell In der VG Saarburg-Kell wurden bisher 53 Personen bei der Verwaltung gemeldet. Unklar ist, wie viele Menschen noch folgen werden. Genauso unwägbar ist, wie der Bedarf an medizinischer und psychologischer Versorgung sowie Kinder- und Seniorenbetreuung aussehen wird. Bürgermeister Jürgen Dixius sagt: „Wir werden uns bestmöglich vorbereiten, um den Menschen, die gerade so viel Leid erfahren, schnell und unbürokratisch helfen zu können.“

Hauptaugenmerk bei der Organisation von Wohnraum liege zunächst darauf, Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen, die einer größeren Anzahl von Menschen Platz bieten, um eine umfassende Betreuung gewährleisten zu können. Die Initiative „Mandern hilft“ hat dies bereits getan. Dort haben die Manderner Ortsvereine in kürzester Zeit leerstehende Häuser der Gemeinde hergerichtet. 20 Menschen sind dort bereits angekommen, Platz ist für an die 40 Flühchtlinge. Die Verwaltung prüft weiteren möglichen Wohnraum, wie die Famo-Kaserne in Beurig. Dort müssen Unterkünfte allerdings noch hergerichtet werden.

Auch in Saarburg-Kell ist die Hilfsbereitschaft groß. Rund 90 Privatpersonen haben bereits Wohnraum angeboten, darunter leerstehende Einliegerwohnungen, Häuser, Ferienwohnungen und Zimmer. Die Wohnungsangebote werden zurzeit von Mitarbeitern des Sozialamts auf Eignung geprüft und dann dem Kreis gemeldet. Auch die Saarburger Verwaltung bittet um möglichst dauerhaft nutzbare Unterkünfte, die kurzfristig verfügbar sind und möbliert sein sollten. Angebote sollten  per Mail an pressesprecher@saarburg-kell.de gemeldet werden (unter Angabe von Kontaktdaten, Standort sowie Größe, Ausstattung der Wohnung).

Um die richtige Hilfe vermitteln zu können, bittet die Verwaltung, auch private Hilfsaktionen im Vorfeld mit ihr abzustimmen. So könnten neben Wohnraum auch Verpflegung sowie medizinische und psychologische Versorgung der ankommenden Menschen sichergestellt werden.

Anmeldung wichtig Die Verwaltungen in Konz und Saarburg bitten alle Menschen, die bereits in den jeweiligen Verbandsgemeinden privat untergebracht sind, sich in den Bürgerbüros anzumelden. Erst dann könnten die Flüchtlinge staatliche Hilfsleistungen (Unterkunft, Verpflegung oder medizinische Versorgung) erhalten. Menschen, die Flüchtlinge aufgenommen haben, werden gebeten, diese bei der Anmeldung zu unterstützen.

Übersetzer gesucht Beide Verwaltungen suchen zudem weitere ehrenamtliche Übersetzer zur Überwindung von Sprachbarrieren. Zusätzlich stehen in Saarburg-Kell über die Integreat-App mittlerweile auch Informationen in ukrainischer Sprache zur Verfügung.

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