Vielfalt des Lebens in Bildern

SAARBURG. Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur ist vor allem in den Industriestaaten eher gespalten. Soll sich das ändern, ist ein Umdenken an der Basis erforderlich – das zumindest glauben Renate und Helfried Weyer. Mit einer eindrucksvollen Multivisions-Fotoshow in der Saarburger Laurentius-Kirche wollte das Paar Zeichen setzen.

Es mutet schon beängstigend an: Weltweit verschwinden jeden Tag rund 150 Tier- und Pflanzenarten für immer von der Bildfläche. Seit dem Beginn der Industrialisierung hat sich das Artensterben um ein Vielfaches beschleunigt. Mit anderen Worten: Der Mensch lebt auf Kosten seiner Umwelt. Gibt es überhaupt noch Rettung?

Der in Buxtehude lebende Fotograf und Reisejournalist Helfried Weyer stellte sich deshalb die Frage: "Sind wir Menschen überhaupt noch zu retten?" Auf der Suche nach einer Antwort bereiste er über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten gemeinsam mit Ehefrau Renate zahlreiche Länder in allen Kontinenten. Wilde Elefantenherden in Botswana bestaunte das Paar ebenso wie die bunten Flügel eines Schmetterlings am Amazonas. Immer dabei hatte Helfried Weyer seine Kamera. Die besten Fotos haben die beiden Journalisten in einer Multivisions-Fotoshow zusammengefasst. Titel: "Die Schöpfung". Weyer erklärt: "Wenn man - wie ich - vor allem die Länder liebt, wo die Natur noch in einem weitgehend ursprünglichen Zustand ist, setzt man sich fast zwangsläufig mit der Entstehungsgeschichte auseinander." Im Hinblick auf die fortschreitende Umweltzerstörung sei allerdings ein Umdenken angebracht. Weyers Theorie: "Will man an der Grundhaltung des Menschen zur Natur etwas ändern, muss man sich vor allem die positiven Dinge vor Augen halten." Ein Mittel zum Zweck sei die von Texten aus der biblischen Schöpfungsgeschichte und Musik begleitete Foto-Show, die das Ehepaar Weyer in der Saarburger Pfarrkirche St. Laurentius einem rund 50-köpfigen Publikum präsentierte. Grandiose, mitunter surreal wirkende Landschaften waren ebenso zu sehen wie einzelne Pflanzen. Außerdem veranschaulichten mal ganze Herden und Schwärme, mal einzelne Tiere die grenzenlose Vielfalt des Lebens. Augenscheinlich wurde dabei die Liebe des Fotografen zum Detail. Die passend dazu ausgewählte Musik verstärkte die optischen Eindrücke zusätzlich.Erhalt der Schöpfung lohnt

"Wir wollen zeigen, dass es durchaus lohnenswert ist, sich für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen", erklärt Helfried Weyer. "Deshalb haben wir uns bei der Auswahl der Fotos auf die schönen Dinge beschränkt." Man werde täglich mit Negativnachrichten geradezu "bombardiert". Manchmal fehle den Menschen schlicht der Blick für die positiven Dinge des Lebens, glaubt Weyer.Demnächst Wanderung mit philosophischen Vorträgen

Zumindest bei den 50 Besuchern in der Laurentius-Kirche schienen die Fotos ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Viele verliehen ihrer Begeisterung mit Worten Ausdruck. Veranstalter der Multivisions-Fotoshow "Die Schöpfung" war die Volkshochschule Saarburg, deren Themenschwerpunkt in diesem Jahr den deutschen Dichtern und Denkern und der Frage, ob und in welcher Form die Kultur heute noch Einflüsse auf die Gesellschaft hat, gewidmet ist. In diesem Zusammenhang ist unter anderem im Juni eine Wanderung über den Saarburger "Philosophenpfad" vom Kunoweiher zum Greifvogelpark geplant, bei der die Teilnehmer an mehreren Stationen unter freiem Himmel philosophischen Texten lauschen können.

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