Vielfalt vor der Haustür

GUSTERATH/PLUWIG. (red) Auf den Spuren von Ringelnattern und Wasserskorpionen sind Schulkinder aus Gusterath gewandelt. Der Schulverein Gusterath-Pluwig beteiligte sich am Tag der Artenvielfalt.

Wie steht es um die Natur in Deutschland? Wie viel Leben birgt das Grün vor der eigenen Haustür? Dem Aufruf vom Hamburger Reportagemagazin "Geo" zur Inventur der heimischen Natur folgten auch Drittklässler der Grundschule Gusterath unter der Leitung des Schulvereins Gusterath-Pluwig. Die Idee des Geo-Tages der Artenvielfalt ist, in einem begrenzten Gebiet Tiere und Pflanzen zu identifizieren und damit den Artenreichtum vor der eigenen Haustür zu entdecken. Ziel ist nicht, Rekorde zu brechen, sondern den Blick für den Artenreichtum im eigenen Umfeld zu schärfen und die faszinierenden Lebensformen der Heimat neu zu entdecken. Innerhalb eines Nachmittages wurden der Pluwiger Steinbruch, das sich daran anschließende Gelände der Karl-May-Freunde Pluwig, der Angelweiher sowie die Ruwer auf Getier und Pflanzen erforscht. Bereits zu Beginn der "Expedition" entdeckten die Kinder eine Ringelnatter, die durch den Angelweiher schwamm. Den Schülern wurde die Möglichkeit geboten, zwischen vier Gruppen zu wählen: Bäume und Sträucher hatte sich eine Gruppe als Schwerpunkt bei der Erkundung gesetzt. Überrascht waren die Betreuer, dass einige Kinder ohne Hilfe der Experten viele Arten erkennen und bestimmen konnten. Viel Spaß hatten auch die Drittklässler, die den Angelweiher als stehendes Gewässer sowie die Ruwer als Fließgewässer untersuchten. Dabei bot insbesondere die Ruwer eine willkommene Abkühlung. Mit Hilfe von Keschern konnten verschiedene Fische, Amphibien und Wassertiere wie Wasserskorpione, Wasserläufer, Wasserasseln und Rollegel gefangen und bestimmt werden. Die "Krabbeltiergruppe" machte sich mit Netzen und Becherlupen auf die Suche nach Insekten. Fündig wurde sie hauptsächlich bei den Spinnen: Grüne Huschspinne, Weberknecht, Krabbenspinne, Sektorspinne, Bodenspinne, Finsterspinne und Zwergspinne standen am Ende der Aktion in den Bestimmungstabellen. Schwerpunkt der "Kräutergruppe" war das Erkennen und Sammeln von essbaren Pflanzen. Überrascht waren einige Kinder, dass viele Wildkräuter auch als Medizin verwendet werden können. Weil alle fleißig beim Suchen, Sammeln und Zubereiten mitgeholfen hatten, konnten sich sowohl die Kinder als auch die Betreuer zum Abschluss der Veranstaltung Kräuterquark mit Pellkartoffeln, Kräuterbutter auf Brot, Fichtenspitzen-Aufstrich und Fichten-Lutscher bei einem leckeren Glas Apfel-Holunder-Saft schmecken lassen.

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