Vier Ärzte unter einem Dach

Konz · Jahrelang wurde geplant, ein Jahr lang gebaut, am Montag geht es los: Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) nimmt seinen Betrieb auf. Vier Fachärzte bieten dann im Zentrum an der Blauen Säule ihre Dienste an. Mindestens einer soll folgen. Träger der Einrichtung ist das Saarburger Kreiskrankenhaus.

Konz. Ärztemangel auf dem Land - was viele Regionen beschäftigt, soll in Konz kein Thema werden. Deshalb wurde das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am Koksijder Platz gegründet. Landrat Günther Schartz räumt bei der Quasi-Preview mit allen Beteiligten und der Presse zwar ein, dass Konz die größte Stadt des Kreises sei, aber eben doch in einer ländlichen Region liege. Deshalb war Handeln angesagt.
Unter der Trägerschaft des Kreiskrankenhauses Saarburg haben sich im MVZ vier Ärzte zusammengefunden: die Orthopäden Dr. Manfred Breit und Dr. Andreas Schwindling sowie Chirurg Dr. Wolfgang Schauer (alle drei niedergelassene Ärzte in Konz) und Sabine May, Chirurgin des Kreiskrankenhauses. Ein Internist soll im kommenden Jahr folgen. Weitere Fachärzte der Region seien interessiert, sich einzumieten, heißt es. Dadurch, dass die Mediziner beim Krankenhaus angestellt sind, sieht Schartz die Nachbesetzung der Stellen als gesichert an.
Hausarzt und Apotheke


Das 1,1 Millionen Euro teure Ärztezentrum ist angesiedelt im Gesundheits- und Dienstleistungszentrum an der Blauen Säule. Und obwohl noch nicht alle Räume des dreistöckigen Gebäudes vermietet sind, macht das Haus seinem Namen bereits alle Ehre. Weitere Mieter sind die große Hausarztpraxis Dr. Adrian und Kollegen, eine Apotheke und ein Sanitätshaus.
Jahrelang haben sich die Vorplanungen für das MVZ hingezogen. Für den ärztlichen Direktor der Saarburger Klinik, Dr. Stefan Burg, ist der Eröffnungstag deshalb ein ganz besonderer. Er dankt den Ärzten, dass sie sich für eine Zusammenarbeit mit Saarburg entschieden haben und sieht das Krankenhaus durch die Präsenz in Konz gestärkt.
Für Manfred Breit schließt sich nach 23 Jahren Selbstständigkeit ein Kreis. "Mein erster Arbeitgeber ist wohl auch mein letzter", sagt der 60-Jährige. 1983 hatte er im Saarburger Krankenhaus seine erste Stelle angetreten. Für ihn ist es ein unverhoffter Neuanfang, der auch für die Patienten einiges bringt: eine Behandlung mit moderner Technik, wie einem Röntgengerät mit verschiebbarem Tisch und schneller digitaler Übermittlung der Bilder. Mit Bahn- und Bushaltestelle vor der Tür sei das Zentrum gut zu erreichen. Für Bürgermeister Karl-Heinz Frieden ist das Dienstleistungs- und Gesundheitszentrum ein städtebaulicher Gewinn, der das letzte unbebaute Eckchen füllt und mit dem MVZ beginnt, es zu beleben.

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