Vier Briefe aber kein ISDN

MANDERN. Heinz Örschkes aus Mandern versteht die Welt nicht mehr. Denn dass man zum Abmelden eines Telefonanschlusses nach dem Tod des Anschlussnehmers der Telekom eine Sterbeurkunde übersenden muss, dafür hat er kein Verständnis. Auch nicht dafür, dass trotz der Zusage für die Einrichtung eines ISDN-Anschlusses kein Mitarbeiter der Gesellschaft bei ihm erschienen ist.

 Kein Anschluss unter dieser Nummer. Erst nach zahlreichen Versuchen bekam Heinz Örschkes Anschluss bei der Telekom, doch der brachte ihm nur Ärger. Foto: Hans Muth

Kein Anschluss unter dieser Nummer. Erst nach zahlreichen Versuchen bekam Heinz Örschkes Anschluss bei der Telekom, doch der brachte ihm nur Ärger. Foto: Hans Muth

Was war geschehen? Heinz Örschkes aus Mandern lädt gegenüber dem Trierischen Volksfreund seinen Frust ab. "Seit dem Tod meiner Mutter Ende des vergangenen Jahres lebt mein Stiefvater in einem Seniorenheim, was zur Folge hat, dass das von meinen Eltern bewohnte Haus nun leer steht. Aus diesem Grund wollte ich den Telefonanschluss in diesem Haus kündigen." Örschkes schrieb nun einen Brief an die Telekom in Koblenz, der er den Sachverhalt mitteilte und darum bat, den Vertrag zum 31. Januar zu kündigen und keine weiteren Kosten mehr geltend zu machen. "Doch dieses Schreiben ignorierte die Telekom. Stattdessen erhielt ich am 9. Februar eine Rechnung über 35 Euro, darin enthalten die Gebühren für diesen Anschluss", wunderte sich Örschkes, der nach einer längeren Telefon-Odyssee die Antwort erhielt: "Dafür benötigen wir eine Sterbeurkunde Ihrer Mutter." Doch das sah Örschkes dann doch nicht ein. "Ich will ganz einfach den Telefonanschluss kündigen", sagt er. "Mehr nicht." Das habe er der Telekom nochmals schriftlich mitgeteilt, die bisher jedoch eine Antwort schuldig bleibt. Doch nicht genug des Ärgers mit der Telefongesellschaft für Örschkes. In seiner Wohnung wollte er den analogen Telefonanschluss auf ISDN erweitern lassen. Dazu stellte er bei der Telekom den schriftlichen Antrag. "Am Dienstag, dem 8. Februar erhielt ich die schriftliche Bestätigung, dass mich am Mittwoch, dem 9. Februar, zwischen 9 und 10 Uhr, ein Techniker der Telekom aufsuchen und die Arbeiten durchführen werde. Das war für mich eine glaubhafte Aussage, zumal dieses Schreiben der Telefongesellschaft gleich viermal am selben Tag in vier verschiedenen Briefen an mich gerichtet wurde." Doch der Mittwoch sei verstrichen, ein Mitarbeiter der Telekom aber nicht erschienen. "Für mich sehr ärgerlich, denn mein berufstätiger Sohn hatte sich frei genommen und den gesamten Tag in der Wohnung gewartet. Um mich bei der Telekom über dieses Versäumnis zu beschweren, musste ich rund 20 Anrufe bewältigen, bis ich schließlich einen Mitarbeiter an der Strippe hatte." Personalprobleme, so hieß die Ausrede, mit der ich mich zufrieden geben musste, sagt Örschkes. Seinen ISDN-Anschluss hat er aber inzwischen. Doch die Telekom hat er damit nicht mehr belastet. "Von der fühle ich mich im Stich gelassen."

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