Vier Engel für den Handel

HERMESKEIL. Es geht weiter beim Hermeskeiler Gewerbeverband (HGV), zumindest für die nächsten zwei Jahre. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch konnte ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Arbeit von Claudia Fuchs & Co. bis 2008 fortführt. Dass beim HGV in Zukunft ein anderer Wind wehen wird, gerade in Bezug auf die städtische Zusammenarbeit, ließen alle klar durchblicken.

"Gott sei Dank brauchen wir den HGV nicht aufzulösen", ist Claudia Fuchs, ehemalige Sprecherin des Hermeskeiler Gewerbeverbands (HGV), nach den Neuwahlen bei der Mitgliederversammlung des HGV am Mittwoch sichtlich erleichtert. Nun steht ein reines Frauenteam an der Spitze des Verbands: Angelika Kohlhaas (Sprecherin), Renate Keßler (Zweite Sprecherin), Anne Asbeck (Kassiererin) sowie Denise Zeier (Schriftführerin). Verband stand vor dem Aus

Doch bis hierhin war es ein langer Weg. Nachdem auf der Mitgliederversammlung im Juni aus Mangel an willigen Kandidaten kein neuer Vorstand aufgestellt, geschweige denn gewählt werden konnte, steckte der Gewerbeverband in einer existenzbedrohenden Krise (der TV berichtete). Denn die seit 2004 amtierende Führungsriege des HGV (Claudia Fuchs, Markus Porten, Andreas Noll, Anne Asbeck) machte klar, dass sie definitiv nicht mehr zur Wahl stehen würde. Nach mehr als 30 Jahren stand der Verband vor dem Aus. "Wir haben uns in der vergangenen Woche dann noch mal zusammengesetzt", sagt Claudia Fuchs. Mit Erfolg. Obwohl es bis dato so ausgesehen hatte, als könne man vor der entscheidenden Sitzung am 6. September keinen neuen Vorstand zusammenstellen, haben sich quasi in letzter Minute vier Frauen bereit erklärt, die Arbeit fortzuführen. "Weil der HGV wichtig ist für diese Stadt und die Menschen, die hier leben und arbeiten", erläutert die neue Sprecherin Angelika Kohlhaas. Mit 23 Ja-Stimmen (von 24 Stimmberechtigten) wurden Kohlhaas und ihre Vorstands-Kolleginnen Keßler, Asbeck und Zeier in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Ihnen zur Seite steht der erweiterte Vorstand bestehend aus den "alten Hasen" Dieter Nels, Andreas Noll, Gabi Theis und Markus Porten sowie einem neuen Gesicht, Willi Zeier vom Modehaus "Astor". Noch vor zwei Wochen äußerte Markus Porten, der mit zehnjähriger Vorstandsarbeit am längsten dabei ist, gegenüber dem TV, dass bei ihm die Luft raus sei. Assistent für das Marketing

Dass er sich nun doch bereit erklärt habe, dem neuen Vorstand für weitere zwei Jahre in beratender Funktion zur Seite zu stehen, erklärt er so: "Wenn man ein eigenes Geschäft hat, muss man innerhalb des Verbands auch Verantwortung tragen. Ich sehe mich da in einer Vorbildfunktion", sagt Porz. Vor seiner Wiederwahl am Mittwoch machte er allerdings deutlich, dass seine Entscheidung weiterzumachen an Bedingungen geknüpft sei. Es müsse sich dringend in den eigenen Reihen etwas ändern. Seine bisherige Vorstandskollegin Claudia Fuchs pflichtete ihm bei: "Mehr Unterstützung durch die Mitglieder wäre wünschenswert." HGV-Mitglied Bernd Kohlhaas hingegen monierte, dass "der Verband mehr Druck auf die Stadt ausüben soll". Konkret geplant sei, einen Marketing-Assistenten einzustellen, der zentral Großveranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt organisiert. Finanziert werde dieser von den Verbandsmitgliedern. Im Gegenzug könnte die Stadt für geeignete Räumlichkeiten sorgen. Dazu Stadtbürgermeisterin Ilona König: "Ich selbst hatte diesen Vorschlag befürwortet, die Mehrheit des Rates war aber dagegen." Zudem sei es im Rathaus bestimmt möglich, einen Raum und Software zur Verfügung zu stellen. "Aber zuerst muss sich der neue Vorstand mit mir an einen Tisch setzen. Inwieweit unsere Seite den HGV unterstützen kann, muss man dann sehen."

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