Vier Männer haben den Fels im Griff

SAARBURG-NIEDERLEUKEN. Die Arbeiten an der brüchigen Felswand entlang der Kreisstraße 130 zwischen Biebelhausen und Saarburg schreiten voran. Möglicherweise noch vor Ostern könne die Vollsperrung der Straße aufgehoben werden, schätzt der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier.

Verkehrsteilnehmer aus Richtung Kanzem, die über die Kreisstraße 130 nach Saarburg möchten, müssen seit einigen Wochen besondere Geduld aufbringen. Nachdem sich Ende Januar ein massives Steinstück aus der Felswand knapp 300 Meter hinter der Saarbrücke gelöst hatte und auf die Fahrbahn gefallen war, wurde die K 130 voll gesperrt (der Trierische Volksfreund berichtete mehrfach). Nach einer Eilvergabe starteten dort am 15. März die Arbeiten, wie der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Trier auf TV-Nachfrage informiert. Spezialfirma aus Bayern

Eine Fachfirma aus dem bayerischen Schöllnach sei mit vier Mitarbeitern "angerückt" und habe seitdem auch bei ungünstiger Witterung gearbeitet. "Die Arbeiter haben in einem ersten Schritt zunächst die losen Felsgesteine von einer Plattform aus mit ihren Händen weggeräumt", berichtet Johannes Müller, Sachgebietsleiter Kreisstraßen beim LSV. "Den dicken Brocken, der hinabgestürzt war, haben sie mit einem Drahtseil weggezogen." Zirka 50 Kubikmeter Gestein sei weggeräumt worden. Im darauf folgenden Schritt hätten die Arbeiter flüssigen Beton durch Schläuche auf die Wand gepresst, eine so genannte Spritzbetonplombe angebracht. "Das diente dazu, die Klüfte im Felsen zu schließen", erklärt Müller. In fünf Metern Tiefe seien anschließend Löcher in den Felsen gebohrt und Anker gesetzt worden, um die Wand zusätzlich zu sichern. Nun fehlten noch eine zweite Lage Spritzbeton sowie Stahlmatten, die angebracht werden müssten. Zum Abschluss der Arbeiten würde ein spezielles Drahtnetz über den Felsen gespannt werden. "Etwa vier Wochen Arbeitszeit waren angesetzt worden. Wir liegen gut im Zeitrahmen", meint Müller. "Als schwierig haben sich die Bohrungen erwiesen, weil die Felswand zerklüftet war." Es seien jedoch darüber hinaus keine "bösen Überraschungen" und keine weiteren Schwachstellen in der Wand entdeckt worden. "Wir sind bestrebt, noch vor Ostern fertig zu werden. Spätestens in der Woche nach dem Fest werden die Arbeiten abgeschlossen sein", schätzt Johannes Müller. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich nach Auskunft der Kreisverwaltung Trier-Saarburg auf 70 000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst die Aktion zu 70 Prozent. "Der Kreisausschuss hat dem Kreistag empfohlen, die erforderlichen Mittel außerplanmäßig zur Verfügung zu stellen", heißt es von Seiten der Kreisverwaltung. Bis zum Ende der Arbeiten wird der Verkehr weiterhin über die Bundesstraße 51 umgeleitet.

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