Vier Millionen Passagiere erwartet

HAHN. Um die Zukunft des Flughafens Hahn und die Zusammenarbeit mit Hessen ging es bei der fünften CDU-Hunsrück-Konferenz. Themen waren die Entwicklung der Infrastruktur, wie Ausbau, Bahn und Transrapid, und die Entlastung des Flughafens Frankfurt.

Durchweg positive Zahlen hinsichtlich Passagier- und Frachtaufkommen ebenso wie bei den Arbeitsplätzen, dazu ein stetiges Fortkommen bei den Verfahren für die geplante Startbahnverlängerung. An und für sich sollte das ausreichend Grund zur Freude auf dem Konversionsgelände Flughafen Frankfurt-Hahn sein, wenn da nicht ein kleiner Wermutstropfen wäre. Schleppende Verhandlungen

"Mir fehlen eigentlich ein bisschen die Worte", geriet Geschäftsführer Jörg Schumacher aus seinem Konzept. Was ihn aus dem sonst so gewohnten Gleichgewicht gebracht hatte, war sein Bericht über die schleppenden Verhandlungen des Landes mit der Deutschen Bahn. "Ich habe selten etwas Unbeweglicheres gesehen", äußerte er Kritik. Fakt sei, dass sowohl der Landrat als auch er hinsichtlich der Reaktivierung einer Bahnverbindung zum Hahn "im Moment kein Licht am Horizont" sehen würden. Die Zukunft des Hunsrücker Flughafens und die Position der hessischen Landesregierung waren die Themen der fünften CDU-Hunsrück-Konferenz. Initiiert wurde sie von Alex Licht, Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzender Bernkastel-Wittlich, der zusammen mit Hans-Josef Bracht, dem CDU-Vorsitzenden im Rhein-Hunsrück-Kreis, zum dritten Mal auf den Hahn eingeladen hatte. Rund 200 Personen hatten sich in der Festhalle des Hahn-Campus versammelt. Was sie interessierte, war unter anderem die Frage nach dem "Transrapid": Kommt er nun oder kommt er nicht? "Es ist keine Frage, dass das eine tolle Sache wäre", erklärte dazu Jochen Riebel, Staatsminister für Bundesangelegenheiten der hessischen Landesregierung. Doch ebenso sei klar, dass sich ein solches Projekt wirtschaftlich nicht rechne, betonte er als Mitglied im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft. Eine "Referenzstrecke" würde sich dagegen aber doch langfristig rechnen. Sicher sei der Transrapid eine Vision, die man aber verfolgen sollte, machte auch Bertram Fleck im Anschluss seine Position deutlich. Doch von der Idee bis zur Umsetzung könnten 20 bis 30 Jahre vergehen, schätzt er. Der Hahn brauche jedoch kurz- und mittelfristig ein Transportmittel, wofür er kämpfe. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, schaffen die Busse das nicht mehr." Land, Bund und Bahn müssen sich einigen

Nach den erreichten 1,4 Millionen Passagieren gehen die Erwartungen für 2003 von 2,3 und die für 2004 von vier Millionen aus. "Wir brauchen diese jetzige Bahntrasse, die mit 50 bis 80 Millionen Euro saniert werden könnte." Was im Vergleich zu einer Investition für den Transrapid in voraussichtlich einstelliger Milliardenhöhe jedoch relativ wenig sei. Einziges Handicap: Land, Bund und Bahn müssen sich einigen. Hessen und Rheinland-Pfalz ziehen daher schon am gleichen Strang, wie Riebel formulierte. Was Kurt Beck und Roland Koch unter anderem mit einer Vereinbarung über eine "bedarfsgerechte Anbindung" bereits im November 2002 unter Dach und Fach gebracht hätten. Außer Frage steht auch, dass der Hahn mit seiner 24-Stunden-Fluggenehmigung Entlastungsflughafen für Frankfurt werden soll. Die Ankündigung der Regierung Koch, für Rhein-Main ein Nachtflugverbot einzuführen, ist nach Aussage von Riebel "so unabänderlich wie zwei mal zwei vier ist". Wer dieser Aussage Glauben schenke, denke auch über den Nachtflug-Poststern, die zentrale nächtliche Postverteilung, anders. "Aus Hessens Sicht kann dieser morgen hierhin verlegt werden", so Riebel. In jedem Fall hätten beide Länder ein großes Interesse an der "Verlagerung von Verkehrssegmenten von Frankfurt zum Hahn."

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