Vier Tage, 40 000 Besucher

Bitburg · Der verregnete Sonntag ist der Hauptgrund, warum die Besucherzahlen des Folklore-Festivals hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Polizei schätzt die Besucherzahl während der vier Tage auf rund 40 000 Gäste. Schausteller, Teilnehmer, Gäste und Veranstalter sind mit dem Fest dennoch zufrieden.

Bitburg. Wenn eine 14 000-Einwohner-Stadt innerhalb von vier Festtagen 40 000 Gäste verbucht, ist das ein Großereignis. Das Folklore-Festival ist das wichtigste Fest in Bitburg und das lässt sich die Stadt mit rund 60 000 Euro richtig etwas kosten. Hinzu kommen die Personalkosten. Für Bürgermeister Joachim Kandels ist das eine Investition, die sich lohnt.
400 Helfer, 2000 Stunden


"Das war wieder ein gelungenes Fest. Die Stimmung während der Festtage in der Stadt ist einmalig", sagt Kandels, der es lediglich schade fand, das der Umzug am Sonntag verregnet war: "Aber das Wetter hat man ja nicht in der Hand."
Trotz des Engagements der Stadt wäre das Festival ohne Partner und Sponsoren nicht möglich. Damit am Ende aber auch hinter den Kulissen alles reibungslos klappt, sind darüber hinaus rund 400 ehrenamtliche Helfer von Bitburger Vereinen im Einsatz. "Ohne diese Freiwilligen gäbe es das Fest nicht", sagt Kandels, der sich für die rund 2000 geleisteten ehrenamtlichen Einsatzstunden bedankt.
Das Bitburger Rote Kreuz war mit rund 80 Leuten im Sanitätsdienst aktiv - glücklicherweise ein ruhiger Dienst, wie Einsatzleiter Heiner Weides sagt: "Wir haben Insektenstiche und Schürfwunden behandelt, nichts Gravierendes." Ein friedliches Fest war es auch aus Sicht der Polizei, für die Wolfgang Zenner zusammenfasst: "Keine Schlägereien, alles ruhig."
Den mehr als 1000 Mitglieder der Tanz- und Musikensembles, die während der Festivaltage für Programm gesorgt haben, hat es in Bitburg gefallen: "Wir haben nur positive Rückmeldungen. Die haben sich alle wohl gefühlt", sagt Michaela Böhm vom Organisationsteam. Ihre Kollegin Elfriede Grewe berichtet, dass die 20 Schausteller auf dem Beda-Platz durchweg zufrieden seien: "Nur der verregnete Sonntag hat denen zu schaffen gemacht." Größter Wunsch der Schausteller ist, dass Festzelt und Rummel wieder an einem Ort aufgebaut werden. "Das war für uns ein wirklich gutes Fest", ziehen auch die Bewirtungs-Chefs von Festzelt und Festplatz, Hajo Römer und Ulrich Hormesch eine positive Bilanz.
Gut: Absolut richtig war die Entscheidung, am Freitagabend auf gute Rockmusik mit einer exzellenten Band zu setzen. Zelt und Platz waren brechend voll. "Die Rocknacht wollen wir beibehalten", sagt Michaela Böhm.
Gelungen ist der Mix aus Ensembles, die noch nie in Bitburg waren, wie etwa die Italiener aus Kalabrien, sowie Gruppen, die vor Ort bereits eine richtige kleine Fangemeinde haben wie die Götz Buam und Coronation Brass, sowie Exoten diesmal aus Indonesien, die bei ihren Auftritten immer besonders viel Publikum angezogen haben. Aus Sicht der Veranstalter war auch der Sonntagabend mit Polkamusik eine erfolgreiche Premiere.
Geht besser: Die internationale Gästeliste hätte etwas ausgewogener sein können. So waren bei der Samstagabend-Show diesmal Länder aus dem Mittelmeer-Raum stark vertreten. Ähnliches galt für die Niederlande mit einem Tanzensemble und einer Marschkapelle.
Osteuropa war dagegen nach der kurzfristigen Absage von einer Gruppe aus Montenegro nur durch die Slowaken repräsentiert, während mit Estland und Lettland zwei baltische Staaten dabei waren. Und: Der Treff der Kulturen könnte noch deutlicher einen anderen Schwerpunkt setzen als den Einzug der Nationen.
Meinung

Das ist ausbaufähig
Die Neukonzeption des Freitagabends hat sich gelohnt. So voll wie bei der Rocknacht waren Festzelt und Platz schon lange nicht mehr. Das zeigt auch, dass es der richtige Weg ist, gezielt ein jüngeres Publikum anzusprechen und nicht ausschließlich auf die Folklore-Tradition des Festivals zu bauen. Ein Weg, der auch für den Sonntagabend erfolgversprechend sein könnte - mit Live-Musik zum Mittanzen. Eine Idee wert wäre auch, das Festzelt mal am anderen Ende des Platzes aufzubauen. Bewegung hält das Fest ebenso lebendig wie die bewährten Programmpunkte mit Treff, Fassrollen, Einzug und Umzug. d.schommer@volksfreund.de

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