Vier Vorschläge für die Natur

Der Architektenwettbewerb für das Ökologische Neubaugebiet in Kell am See geht zu Ende. Die Jury der Ortsgemeinde entschied sich für vier Bewerber, die ihre Ideen und Planungsvorschläge der Öffentlichkeit vorstellten.

 Wer wird den Zuschlag bekommen? Ortsbürgermeister Markus Lehnen (Zweiter von links) zeigt den Bewerbern Mark Kieser, Markus Lehnen, Thomas Hemmes, Karl-Heinz Fischer und Joachim Sauter (von links) worauf es ihm ankommt. TV-Foto: Hans Muth

Wer wird den Zuschlag bekommen? Ortsbürgermeister Markus Lehnen (Zweiter von links) zeigt den Bewerbern Mark Kieser, Markus Lehnen, Thomas Hemmes, Karl-Heinz Fischer und Joachim Sauter (von links) worauf es ihm ankommt. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. "Wir suchen nicht die erstbeste, sondern die beste Lösung für das zu planende ökologische Neubaugebiet." Diesen Anspruch hatten Kells Ortsbürgermeister Markus Lehnen und der Gemeinderat deutlich vor der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs für ein ökologisches Neubaugebiet gestellt.Großzügige Freiflächen und ein verzweigtes Wegenetz

Rund 50 Bürger aus Kell am See und zukünftige Bauherren hatten sich im Hotel "Zur Post" in Kell am See eingefunden, um aus erster Hand Informationen über die weiteren Planungen zu erhalten. Vier Architektenbüros — die Planungsbüros "Paulus & Partner" aus Wadern, "Stein & Hemmes" aus Kasel, "Fischer & Partner" aus Trier-Filsch und "Bock & Karnatz" aus Trier — buhlen derzeit um die Gunst des Keller Gemeinderats, der in Kürze die Entscheidung trifft, welches Architektenbüro den Zuschlag erhält. In der Grundsubstanz ihrer Planungsvorschläge lagen die Bewerber nicht einmal so weit auseinander. Während das Büro "Paulus & Partner" 123 Wohneinheiten in drei Bauabschnitten vorschlug, waren es bei den übrigen Bewerbern zwischen 74 und 94 Baugrundstücke, die maximal 800 Quadratmeter groß sind und in der Untergrenze differenziert von 550 bis 700 Quadratmetern angegeben wurden.In allen Vorschlägen waren ein sparsamer Ressourcenverbrauch, die Orientierung am Passivhausstandard und nach Süden orientierte Räume enthalten. Großzügige Dreifach-Verglasungen nach Süden und kleine Öffnungen nach Norden schlug zudem "Paulus & Partner" vor sowie eine extensive Dachbegrünung und die Anordnung aller Schlaf- und Wohnräume auf der Sonnenseite.Der Vorschlag von "Fischer & Partner" favorisierte die versetzte Anordnung der zukünftigen Häuser in den Südhang, um eine Verschattung der Gebäude untereinander zu vermeiden. Ein Passivhausstandard sei ebenfalls zu realisieren, und mit großzügigen Freiflächen soll weiterer Lebensraum für Flora und Fauna geschaffen werden. Ein umfassendes, weit verzweigtes Wegenetz soll die Erreichbarkeit der angrenzenden Landschaftsräume, unter anderem des Keller Sees, gewährleisten.Im Gegensatz zu den übrigen Mitbewerbern plant das Büro "Stein & Hemmes" eine Hauptwohnstraße mit Kreuzungspunkten im rechten Winkel zur Hauptstraße. Ein leicht durchschaubares Baugebotssystem soll dabei helfen, dass der Bauherr die ökologischen Gebote (Fotovoltaik, Solarthermie, mit der Sonne bauen oder der Bau eines so genannten Drei- beziehungsweise Fünf-Liter Hauses) einhält und dafür finanzielle Vorteile erhält.Geht es nach "Bock & Karnatz", beträgt die Größe der Baugrundstücke 500 bis 1250 Quadratmeter, wobei letzteres eine Ausnahme sein soll. Der für den Naturschutz bedeutsame Bereich der "Fischerei" soll für Erholungssuchende zugängig und erlebbar gemacht werden. Die Haupterschließungsstraße soll in weit geschwungenem Verlauf der bestehenden Topografie am Nordrand des Baugebiets an die Kreisstraße 75 anschließen. Mit dieser Ringerschließung soll gleichzeitig eine Entlastung der Bergstraße vom Anliegerverkehr erreicht werden.

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