Viezfest: Fisch feiert mit 4000 Besuchern

Fisch · Ein Dorf im Ausnahmezustand: Mit dem großen Umzug erreichte das elfte Fischer Viezfest am Sonntagnachmittag seinen Höhepunkt. Mehr als 4000 Besucher verfolgten das Spektakel bei strahlendem Sonnenschein.

Fisch. Alle zwei Jahre feiern die Fischer ihr Viezfest, das nun schon zum elften Mal über die Bühne ging. Auch diesmal wurde zwei Tage lang kräftig gefeiert. Dazu hatten wie üblich alle, die mit Viez und anderen regionalen Produkten zu tun haben, ihre Festscheunen für die Besucher geöffnet. Los ging es am Samstag wie gewohnt mit dem obligatorischen Viezfass-Anstich. Zusammen mit Ortsbürgermeister Dieter Schmitt rückte Schirmherr Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, dem eigens fürs Viezfest 2010 angefertigten Behältnis zuleibe.

Kleiner Zwischenfall beim Fassanstich



Wie später zu erfahren war, kam es dabei zu einem kleinen Zwischenfall: Der Holzhammer, der eigentlich den Zapfhahn treffen sollte, landete auf dem Daumen von Orts-Chef Schmitt, dessen Feierlaune der Vorfall allerdings nicht trübte. Rund 800 Besucher tummelten sich am Samstagabend auf den Straßen von Fisch und in den angrenzenden Festscheunen. "Es waren erstaunlich viele Jugendliche da", berichtete Hans-Peter Wacht, Vorsitzender des Festausschusses. Nur schade: "Es war am Samstag ein bisschen zu kalt", sagte Wacht.

Das sollte sich am Sonntag, dem Festtag Nummer zwei, ändern. Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen um die 20 Grad herrschten am Nachmittag. Das waren ideale Bedingungen für den großen Festumzug. Dichtes Gedränge herrschte entlang der rund einen Kilometer langen Strecke, als sich knapp 50 Fußgruppen und Motivwagen vom Bürgerhaus in Richtung Ortsmitte schoben. Historische Kostüme, etwa die einer Hochzeitsgesellschaft vom Beginn des vorigen Jahrhunderts, waren ebenso zu bewundern wie alte Landmaschinen. Darunter waren ein riesiger Mähdrescher und zahlreiche Traktor-Oldtimer, präsentiert von den "Eichinger-Freunden" aus Nittel. Mehrere Musikgruppen, etwa die Winzerkapelle Oberemmel, sorgten für Stimmung. Mehr als 4000 Besucher verfolgten das Spektakel.

Für das leibliche Wohl war den ganzen Tag über gesorgt, etwa in der Festscheune von Günter Hunsicker, der neben eigenen Viez- und Branntweinprodukten auch regionaltypische Speisen anbot. Außerdem gab es eine Spielstraße für Kinder. Am Ende zog Hans-Peter Wacht Bilanz: "Wir sind zufrieden. Und dafür, dass es am Samstag eigentlich zu kalt war, wurden wir am Sonntag beim Umzug mehr als entschädigt." Maria Haas (58) aus Freudenburg: "Ich bin vom Umzug begeistert. Vor allem die alten Landmaschinen haben mir sehr gut gefallen. Wo sieht man so was schon?"

Thomas Weber (45) aus Kirf: "Ich finde das Fest, besonders den Umzug, ganz toll. Es gibt viele alte Sachen zu sehen, etwa Maschinen aus der Landwirtschaft und aus dem Weinbau. Auch die vielen Fußgruppen mit ihren historischen Kostümen sind sehenswert."

Myriam Speck (38) aus Saarburg: "Ich finde es toll, was die kleine Gemeinde Fisch hier auf die Beine gestellt hat. Und dass das Viezfest nur alle zwei Jahre statt findet, ist auch nicht schlecht. So wird man die Sache nicht satt."

Umfrage

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort