Virtuoses Jungtalent überzeugt an der Weimbs-Orgel

Der magische Klang der Königin aller Instrumente, der Orgel, ist Lebensinhalt von Hendrik Burkard. Der Kölner Jungstudent, der seit seinem neunten Lebensjahr auf der Orgel ausgebildet wird, erzeugte in der Saarburger Pfarrkirche St. Laurentius Besinnlichkeit.

Saarburg. (doth) In sakralem Klang versinken, nach hektischer Adventszeit und aufwendigem Feiern der Festtage, das bot ein besonderes Konzert in der Saarburger Pfarrkirche St. Laurentius. Mehr als 200 Besucher lauschten dem Orgel-Konzert des jungen Virtuosen Hendrik Burkard aus Köln. "So viele Menschen kommen kaum in die meisten Gottesdienste", staunte Pastor Peter Leick.

Ausbildung an der Königin aller Musikinstrumente



Gerade mal 14 Jahre alt ist Hendrik. Seit seinem neunten Lebensjahr wird das junge Talent an der Königin aller Instrumente ausgebildet. Er ist Jungstudent an der Musikhochschule Köln.

Große Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bis zum Franzosen Louis Vierne (1870-1937) hatte der junge Künstler ausgesucht. Mit diesen Kompositionen malte Burkard große Klangbilder in das Kirchenschiff und nutzte dabei auch die "Sonderausstattung" der Weimbs-Orgel, das Glockenspiel. Die Zuhörer erlebten die "Stille Nacht" mit der Fantasie von Max Reger (1873- 1916) völlig neu. "Diesen Namen sollte man sich merken", begeisterte sich Claudia Jung aus Saarburg. Ein großes Kompliment machte der Saarburger Karl Rommelfanger: "Dieses junge Talent muss unbedingt unterstützt werden." Er habe das Orgelkonzert so richtig entspannt genossen. "Ich denke, die Kirchenorgel wird mein Leben bestimmen", da ist sich der Jungvirtuose sicher. Hendrik will die Kirchenmusik zum Beruf machen, vielleicht sogar Dirigent werden. Der Weimbs-Orgel stellt er eine gute Note aus: "Die Franzosen", damit meint er vor allem den Komponisten Louis Vierne, "machen hier so richtig Spaß."

In seiner Freizeit spielt der 14- Jährige schon mal Fußball. Doch die Kompositionen für Kirchenorgel bestimmen das Leben des Gymnasiasten. "Rock- und Pop- Musik höre ich nur bei Freunden", verrät Hendrik. Nächstes Ziel sei das Abitur.

Gerne möchte Hendrik Burkard wiederkommen, denn seine Familie hat ihre Wurzeln in Saarburg. Der Organist und Chorleiter Edwin Fell hatte das Gastspiel organisiert. Extra Die neue Weimbs-Orgel ist die fünfte in St. Laurentius. Für das Jahr 1739 ist die Anschaffung einer gebrauchten Orgel dokumentiert, die bereits 1777 durch ein zweimanualiges Instrument des Trierer Orgelbauers Molitor ersetzt wurde. Eine 1866 erbaute Hünd-Orgel wurde bei einem Bombenangriff im Dezember 1944 zerstört. Bereits 1949 war die Pfarrkirche wieder aufgebaut, eine dreimanualige Orgel des Windesheimer Orgelbauers Oberlinger ersetzte die Hünd-Orgel. Die Oberlinger-Orgel wurde im Laufe der Zeit immer reparaturanfälliger, so dass man sich 1996 zur Anschaffung einer neuen Orgel entschloss. Eine Besonderheit der Saarburger Orgel ist ein Glockenspiel über zwei Oktaven, das zum Teil von der Saarburger Glockengießerei Mabilon gegossen wurde. Das Glockenspiel ist von beiden Manualen und vom Pedal spielbar. (doth)

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