Volldampf voraus!

Konz · Die Rettung der Konzer Dampflok rückt näher: Am Donnerstagabend wurde der Förderverein Dampflokfreunde Konz gegründet. Zeitgleich ist die neue Internetseite des Vereins www.dampflokfreunde-konz.de online gegangen. Der Verein will schon bald die ersten Schritte zur Restaurierung der Lok in die Wege leiten.

 Weg mit Rost und Graffiti: Die alte Konzer Lok soll restauriert werden. TV-Foto: Archiv/Christian Kremer

Weg mit Rost und Graffiti: Die alte Konzer Lok soll restauriert werden. TV-Foto: Archiv/Christian Kremer

Konz. Noch steht am Rande des Stadtzentrums in der Nähe der Schillerbrücke die alte und marode Konzer Lok. Geht es nach den 31 Gründungsmitgliedern des neuen Fördervereins, soll die Lok nicht mehr lange in ihrem schlechten Zustand bleiben. Sie haben sich am Donnerstagabend getroffen, um die Dampflokfreunde Konz aus der Taufe zu heben.
"Wir wollen die Lok gemeinsam wieder unter Dampf setzen oder sie zumindest in einen Denkmal-Zustand bringen - selbst das ist eine Herausforderung", sagte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Frieden.
Das Ziel des Vereins: Die Lok soll in ihre Einzelteile zerlegt und nach deren Restaurierung und Wiederherstellung im Lokschuppen in der Bahnhofstraße wieder zusammengebaut werden. Dabei will der Verein möglichst viel in Eigenleistung machen. Der Bauausschuss hat 20 000 Euro für den Start der Arbeiten freigegeben.
Insgesamt wird die Restaurierung aber wohl um einiges teurer werden. Eine Studie von 2009 hat ergeben, dass die Sanierung 70 000 Euro kostet. Das ist aber laut Architekt Gerd Kintzinger nur ein grober Orientierungswert. "Wie viel erneuert werden muss, ist erst zu sehen, wenn die Lok gesandstrahlt worden ist."
Nach einigen erfolglosen Versuchen hatte Kintzinger gemeinsam mit Olaf Pelz, dem Vorsitzenden des Motorsportclubs Konz, vor etwa einem halben Jahr die Initiative für die Rettung der Lok ergriffen. "Die Resonanz bei der Aktion auf dem Konzer Heimat- und Weinfest war groß, und es wurde uns auf unterschiedlichste Art und Weise Hilfe angeboten", erklärt Frieden. "Zwischenzeitlich war unsere Lok ein Stück weit in Vergessenheit geraten. Aber es gibt Menschen, die sich dem Thema verschrieben haben."
Zukünftig soll die Lok einen neuen Standort erhalten - eine Möglichkeit wäre im Bereich der Bahnhofsstraße, meint Frieden. Außerdem soll sie beispielsweise durch ein transparentes Schutzdach vor Wettereinflüssen geschützt werden. Auch für den Lokschuppen soll nach der Restaurierung eine neue Nutzung gefunden werden.
Der neu gewählte erste Vorsitzende des Vereins und ehemalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz, Winfried Manns, erklärte, dass der Verein schon bald erste Schritte in die Wege leiten wolle. "Dabei dürfen wir auch die Jugend nicht vergessen. Mir ist die Einbindung der Schulen sehr wichtig", sagte Manns.
Am Ende haben die neu gewählten Vorstandsmitglieder die neue Internetseite des Vereins gemeinsam freigegeben - unter www.dampflokfreunde-konz.de sind nun alle Infos über den Verein und die Lok mit dem Namen Bubikopf zu finden.Extra

 Die Gründungsmitglieder nehmen die Restaurierung der Lok in die Hand. Vorher muss aber noch mit roten Stimmzetteln über die Vereinssatzung abgestimmt werden. TV-Foto: Eileen Blädel

Die Gründungsmitglieder nehmen die Restaurierung der Lok in die Hand. Vorher muss aber noch mit roten Stimmzetteln über die Vereinssatzung abgestimmt werden. TV-Foto: Eileen Blädel

Dem Förderverein Dampflokfreunde Konz geht es in erster Linie um die Restaurierung der Konzer Lok aus dem Baujahr 1936. Außerdem hat der Verein sich die Bewahrung eisenbahngeschichtlich bedeutsamer Dinge, die einen Bezug zur Stadt Konz haben, auf die Fahnen geschrieben. Er kümmert sich im Blick auf die eisenbahngeschichtliche Entwicklung auch um Heimatpflege und Jugend- und Kulturförderung. Bei der Vereinsgründung haben die 31 Gründungsmitglieder einen Mitgliedsbeitrag von 18 Euro pro Jahr festgelegt und neun Vorstandmitglieder gewählt. Erster Vorsitzender: Winfried Manns, Zweiter Vorsitzender: Addie Arens, Kassenwart: Hermann Schönhofen, Schriftführer: Achim Lutz, Technikwart: Alwin Herz, Beisitzer: Jürgen Gründel, Jürgen Feltes, Olaf Pelz, Gerd Kintzinger. eib

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