Vollsperrung: Arbeiter sanieren B 419 ab 15. Juni - Pendler müssen Umweg über Tawern nehmen

Wasserliesch/Oberbillig · Tausende Autofahrer aus dem Konz-Saarburger Raum müssen sich ab Mitte Juni auf Verzögerungen einstellen. Die B 419 wird zwischen Wasserliesch und Oberbillig saniert und gesperrt. Auf der Umleitungsstrecke in Tawern erwarten die Planer zusätzlichen Verkehr. Schon vor Beginn der Arbeiten üben einige Pendler Kritik.

Vollsperrung: Arbeiter sanieren B 419 ab 15. Juni - Pendler müssen Umweg über Tawern nehmen
Foto: (h_ko )

Eine der wichtigsten Strecken für Luxemburg-Pendler in der Region ist ab Mitte Juni zwei Monate lang voll gesperrt. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) lässt die B 419 ab dem 15. Juni zwischen Wasserliesch und Oberbillig erneuern. Die Mitarbeiter einer Arbeitsgemeinschaft zweier Baufirmen aus Luxemburg und Bitburg sanieren dann die Fahrbahn auf einer Länge von vier Kilometern.

Die 1,26 Millionen Euro teure Instandsetzung ist laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) notwendig, weil die Bundesstraße auf diesem Abschnitt eine große Anzahl von Rissen hat. Um schwerwiegende Schäden zu vermeiden, werden die beiden oberen Asphaltschichten abgefräst und neu aufgetragen. Die Vollsperrung sei notwendig, weil die bestehenden Fahrbahnen nicht breit genug seien, um den Verkehr an der Baustelle vorbeizuführen, argumentiert der LBM.
Die aus Richtung Konz kommenden Fahrzeuge werden durch Konz-Könen weiter auf die K 112, in Tawern auf die L 136 und bei Temmels wieder auf die B 419 geleitet. Von Wellen aus führt die Umleitung in entgegengesetzter Richtung auf derselben Strecke.

Einige Pendler üben schon vor Beginn der Bauarbeiten Kritik. "Das ist ein Witz. Kann nicht ein einziges Jahr ohne Straßenbauarbeiten vergehen?", schreibt zum Beispiel ein Facebook-Nutzer in einer Gruppe, die sich mit Verkehrsproblemen in der Region Trier beschäftigt. "Das wird für alle Grenzgänger ja nach der Brückensanierung in Wellen und Grevenmacher wieder eine heftige Behinderung, vor allem für die Leute, die von der Obermosel Richtung Konz müssen", schreibt ein anderer Pendler, der von einer großen Zusatzbelastung für Tawern ausgeht.Parkmöglichkeiten fallen weg


Wegen dieser Befürchtungen wirkt sich die Baustelle auch auf den ruhenden Verkehr aus: Im Bereich der Ortsdurchfahrten Tawern und Temmels fallen die bestehenden Parkmöglichkeiten weg. Das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde (VG) Konz richtet absolute Halteverbotszonen an der L 136 ein - vor allem, damit der Schwerlastverkehr durch die teils engen Straßen passt. Betroffen sind die Saarburger Straße in Temmels sowie die Fellericher Straße, die Römerstraße, die Straße Am Markt und die Trierer Straße in Tawern.

Die Verwaltung bittet alle Anwohner, die ihre Autos üblicherweise am Straßenrand abstellen, sich vorübergehend um einen anderen Stellplatz zu bemühen. Neben den Parkverbotszonen werden an mehreren Stellen Tempo-30-Zonen eingerichtet. Die Verwaltung kündigt verstärkte Kontrollen in den betroffenen Bereichen an. Gegebenenfalls ist "mit sofortigen Abschleppmaßnahmen zu rechnen".

Der Pendlerbus der Linie 134, der die Werktätigen von Konz nach Luxemburg bringt, fährt während der Sperrung - über die Umleitungsstrecke über Könen und Tawern. Der Tawerner Ortsbürgermeister Thomas Müller regt während der Sperrung eine Bushaltestelle im Ort an. Der Ortschef und mit ihm viele Pendler fänden es ohnehin gut, wenn die Linie 134 in dem Dorf hielte. Ein entsprechender Antrag liegt dem Transportministerium in Luxemburg seit 2012 vor (der TV berichtete). Eine Antwort steht immer noch aus. Laut dem Umleitungsfahrplan ist während der Sperrung kein Haltepunkt in Tawern vorgesehen.Extra

Der Tawerner Ortsbürgermeister Thomas Müller begrüßt das Halteverbot und die Tempo-30-Zonen in der Ortsdurchfahrt. Angesichts des voraussichtlich großen Verkehrsaufkommens in seinem Ort sagt er: "Es geht nicht anders." Zusammen mit den Ordnungsbehörden hat er sich die Situation vor Ort angesehen: Sein Ziel war es, die Ortsdurchfahrt für Fußgänger - vor allem Kinder - möglichst sicher zu gestalten. Einen Bürgerbrief zum Thema wird er am Wochenende verteilen. Vom LBM fordert Müller, dass die "Sperrung der B 419 erst eingerichtet wird, wenn die Arbeiten an der K 112 abgeschlossen sind". Dieser kürzeste Weg von Könen nach Tawern ist zurzeit wegen Arbeiten an einer Anschlussstelle für die Könener Ortsumgehung gesperrt. Diese Arbeiten sollen laut LBM rechtzeitig abgeschlossen werden. Sollte es doch zu Verzögerungen kommen, verlangt Müller: "Wenn es drei Tage länger dauert, sollte die B 419 drei Tage später gesperrt werden." Die Ausweichstrecke über die L 136 von Wawern aus kommend sei nicht für die zusätzlichen Verkehrsmassen ausgelegt. cmk

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