Vom "Arbeitstier" zum Liebhaber-Stück

Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte, bis hin zu einer historischen Dampfwalze, wurden beim elften Bulldog- und Schleppertreffen am Rande von Gusenburg gezeigt und bewundert. Verantwortlich zeichnete für das Treffen der Lanz-Bulldog-Club Gusenburg.

Gusenburg. Wenn der Lanz-Bulldog-Club Gusenburg ruft, setzt sich halb Mitteleuropa auf den Bock und lenkt den historischen Traktor Richtung Gusenburg. Über 3000 Besucher bewunderten an zwei Tagen 550 Maschinen, von denen nicht wenige auf eigener Achse bis zu 200 Kilometer in die "Traktoren- Metropole" gerollt waren und dabei die Geduld von Autofahrern auf die Probe gestellt hatten. Auch Frankreich, Luxemburg und Belgien waren vertreten. Mit zum Camper umgebauten Bauwagen im Schlepptau, brachten viele Traktor-Freaks ihr Zuhause mit und übernachteten auf dem Festgelände, aber nicht ohne vorher mit Gleichgesinnten rund ums Lagerfeuer ausgiebig gefachsimpelt zu haben. "Woher bekommt man Originalersatzteile her? Wer hat einen historischen Trecker in der Scheune stehen, der noch restauriert werden kann? Und wie läuft denn deiner so?", das sind die Fragen, um die sich hier die meisten Gespräche drehen, weiß der Vorsitzende des Lanz-Bulldog-Clubs Karl Weber. Seine 45 Mitglieder nennen rund 100 Schlepper und andere landwirtschaftliche Geräte ihr Eigen. "Wenn man einen Traktor restauriert hat, muss der nächste her. Das ist wie eine Sucht", bestätigt der zweite Vorsitzende, Florian Hewer. Für richtige Traktoren-Fans ist der Klang der Einzylinder Musik. "Mit der ganzen Elektronik heutzutage, da kannst du ja nix mehr machen", bedauert Weber. Bei den historischen Maschinen könne man noch drauflos schrauben. Einige Maschinen wurden besonders bewundert. So etwa die Zettelmeyer-Dampfwalze Baujahr 1928. Restaurator Martin Schramm aus Weiskirchen steckte 1400 Stunden Arbeit in das prachtvolle Stück, das einst für eine saarländische Baufirma seinen Dienst verrichtete. Historische Kreissägen, eine Dreschmaschine und ein Buschhacker aus dem Jahr 1924, heute Häcksler genannt, fanden beim Publikum bewundernde Blicke, als sie "zum Leben erweckt" wurden. Die Kulturgruppe Schillingen-Kell stellte mit historischen Gerätschaften die Kornernte nach. 120 Helfer und die Feuerwehr gewährleisteten den reibungslosen Verlauf des "Traktoren-Volksfestes", bei dem sogar die Karussells historisch waren.

Mehr über die Gusenburger Traktorenfreunde steht im Internet unter www.lanzclub.de

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