Vom hässlichen Entlein

Manchmal geht es im richtigen Leben zu wie im Märchen. Wie in Hans Christian Andersens Erzählung hat sich das Museum Roscheiderhof vom hässlichen Entlein zum Schwan entwickelt - ein anscheinend nutzloser Gutshof zu einem Publikumsmagneten, wie es in Konz und Umgebung keinen zweiten gibt.

Dass sich gut 55 000 Besucher pro Jahr die Klinke der dekorativ-bescheidenen Eingangstür in die Hand geben, ist einem Mix aus Staatsförderung und Privatinitiative zu verdanken. Ein ehrenamtlicher, vollzeitbeschäftiger Leiter, ein paar Handwerker, Bürokräfte, freie Mitarbeiter auf Honorarbasis, Zivildienstleistende und Ein-Euro-Jobber, ein sechsstelliger Betrag vom Land, der Jahr für Jahr neu beantragt werden muss, und die personelle und logistische Unterstützung durch die Stadt Konz - all das hat das Mirakel möglich gemacht. Der Roscheiderhof ist dabei nicht steriles Museum, sondern verbreitet im Rosengarten, im historischen Dorf, auch im Eingangs-Areal eine echte, moderne Lebensatmosphäre. Dass jetzt die wertvolle Spielzeugsammlung in der ehemaligen Domäne landet, ist nicht nur Glück, sondern auch Verdienst. Denn der Roscheiderhof gilt im Land längst als seriöse Attraktion. m.mö ller@volksfreund.de

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