Vom Kampf eines Außenseiters
Das Berliner Theater des Ostens gastiert am Dienstag, 27. Januar, in der Merziger Stadthalle. Es spielt das Theaterstück "Der Schimmelreiter" nach einer Novelle von Theodor Storm
Merzig. (red) Wie kann sich Theater heute gegenüber den überwältigenden Mitteln von Film, Fernsehen und elektronischen Medien behaupten? Das Theater des Ostens gibt eine überzeugende Antwort darauf: durch die durch nichts zu ersetzende Unmittelbarkeit. Die Aufführung des Theaterstücks "Der Schimmelreiter" findet am Dienstag, 27. Januar, 20 Uhr, in der Stadthalle Merzig statt. Theodor Storm, über den Thomas Mann sagte "Er ist ein Meister, er bleibt", schuf mit dem Schimmelreiter eine seiner großartigsten Erzählungen: Der Deichgraf Hauke Haien setzt sich für moderne Techniken zum Schutz der Bevölkerung ein. Was ihn jedoch mehr als die Elementarkraft des Meeres zermürbt, ist die feindselige Stimmung, mit der die abergläubische Bevölkerung ihm und seinem fortschrittlichen Deichbau gegenübersteht. Des ewigen Kampfes müde, lässt er einmal in seiner Wachsamkeit nach; ein Fehler, den seine Frau und seine Tochter mit dem Leben bezahlen.
Mit dem Schimmelreiter gelang es Vera Oelschlegel und ihrem handverlesenen Ensemble einmal mehr, deutsche Literatur auf höchstem Niveau zu vermitteln. Wie kann man eine Dünenlandschaft, Naturgewalten, dörfliches Leben auf die Bühne bringen? Nicht, indem man versucht, die Wirklichkeit zu imitieren, sondern indem die Bilder im Kopf entstehen - mit den ureigensten Mitteln des Theaters, mit Licht, Musik, akustischen Effekten, Requisiten und vor allem der Sprache.
Karten im Vorverkauf: Kulturzentrum Villa Fuchs und Stadthalle Merzig. Ticket-Hotline: 06861/93670 oder 06861/85499 oder www.villa-fuchs.de .