Vom Pferdevirus befallen

SAARBURG. (kpj) Viele Teenager träumen davon, ein eigenes Pferd zu besitzen und zu reiten. Für Britta Hammer ging dieser Traum in Erfüllung. Mittlerweile trainiert die 44-Jährige den Reiternachwuchs der Reitsportgemeinschaft Bottelter.

"Abstand halten und gleiches Tempo!", schallt es durch die Reithalle. Die fünf Kinder reiten auf ihren Pferden durch das weitläufige Karree. "Und jetzt Galopp", ruft Britta Hammer und schnalzt mit der Zunge. Tiere und Reiter beschleunigen das Tempo. Die Trainerin ist in ihrem Element. Seit vielen Jahren ist sie als Reitlehrerin für die Reitsportgemeinschaft Bottelter tätig. Mit 13 Jahren begann die gebürtige Saarburgerin zu reiten und erfüllte sich damit einen "Mädchentraum", den wohl viele Gleichaltrige träumen. Als sie 18 wurde, ließ das Interesse am Reiten nach. Ausbildung, Architekturstudium und Familie standen im Vordergrund. "Für mich war das Reiten abgehakt", sagt Britta Hammer. Nach etlichen Jahren "reiterischer Abstinenz" schlug der "Pferdevirus" zu. Sie begann wieder zu reiten, kaufte sich 1991 ein eigenes Pferd und absolvierte drei Jahre später eine Ausbildung zur Amateur-Reitlehrerin. Inzwischen hat Britta Hammer die A-Trainer-Lizenz, die höchste Lizenz im Amateur-Reitsport. Nicht nur das Reiten, auch die Turniere begeistern die leidenschaftliche Pferdeliebhaberin. Als Turnierrichterin ist die 44-Jährige bei Springturnieren häufig auf den Reitanlagen in Rheinland-Pfalz und Luxemburg zu sehen. An 23 Wochenenden war sie in diesem Jahr als Turnierrichterin unterwegs. "Zum Reiten bleibt da wenig Zeit", bedauert Britta Hammer, "höchstens mal ein Ausritt mit den Kindern oder bei den Übungen im Reitstall". Dort ist sie nach eigenem Bekunden öfter anzutreffen als zu Hause. Schließlich ist sie Gründungsmitglied der Reitsportgemeinschaft und seit acht Jahren als Sportwartin im Vorstand tätig. "Wenn man einmal vom Pferdevirus befallen ist, wird man ihn nicht mehr los", lacht sie. Dabei sei das Reiten nicht einfach nur eine Sportart, die Spaß macht. Die Kinder müssten auch Verantwortung für die Tiere übernehmen. "Sie müssen die Pferde putzen, versorgen und zur Reithalle führen. Und schließlich ist ein Pferd kein Sportgerät, sondern ein Lebewesen, auf das man sich einstellen muss", sagt die Reitlehrerin. Damit das möglichst ohne größere Blessuren abgeht, werden die kleinen Reiter zunächst einige Übungsstunden mit ihrem Pferd an einer Longe geführt, bevor sie die Tiere selbst dirigieren dürfen. Bis es dann endlich im Galopp durch die Reithalle geht, sind ein paar Stürze in den weichen Sand nicht zu vermeiden.

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