Vom Saurer-Regen-Pfad zum Walderlebnis für Jung und Alt

Kell am See/Zerf · Beim jährlichen Keller Gespräch haben die Teilnehmer, unter ihnen hochrangige Forstbeamte zusammen mit Forstdirektor Helmut Lieser, den Walderlebnispfad an der B 407 besucht. Sie erlebten den Naturraum Wald von einer bisher unbekannten Seite.

Kell am See/Zerf. 2500 Meter ist der komplette Walderlebnispfad an der B 407 bei Hirschfelder Hof lang. Die letzten 800 Meter wurden in den vergangenen Monaten fertiggestellt. Bis vor einiger Zeit wurde er von Menschen aus der Umgebung nur spöttisch "Saurer-Regen-Pfad" genannt. Damals säumten kranke Bäume noch den Weg. Mittlerweile hat sich die Flora erholt, die Wanderstrecke wird nun nach Genesung des Waldes von Erwachsenen und Kindern, insbesondere von spazierenden Schulklassen, stark frequentiert.
Der Grund: Neben vielen kleinen Projekten, die den Weg attraktiver gestaltet haben, gab es auch die Überlegung zur Einrichtung des Walderlebnispfades, eines Zukunftsmodells, das ins Zentrum der Informations- und Bildungsarbeit gerückt werden konnte.
"Dieses Modell zeigt, dass der Schutz der biologischen Vielfalt in unseren Wäldern und ihre nachhaltige Nutzung keinen Widerspruch bilden", informierte Forstdirektor Helmut Lieser eine Besuchergruppe rund um Jens Jakob vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz. Mit dem leitenden Forstdirektor und Gebietsbeauftragten Bernhard Mühlhaus, dem Initiator des Walderlebnispfades Bürgermeister Werner Angsten und Vertretern der Tourist-Information und des Forstamts Saarburg besichtigte Jakob den wiederbelebten Pfad.
Auf dem 2,5 Kilometer langen Parcours informieren verschiedene Tafeln über das Leben im Wald. An Aktionsstellen sollen Duftorgeln, Holzxylophone, ein Baumtelefon, ein Barfußtastpfad und zahlreiche weitere Stationen die Besucher mit der Umgebung und ihren Besonderheiten vertraut machen. Sie helfen dabei, den Wald immer wieder neu zu entdecken. Einige Stationen helfen dabei, ausgewiesene Einzelthemen auf dem Walderlebnispfad zu erkunden. Unter anderem werden die Artenvielfalt und das Leben im Waldboden in den Fokus gerückt. Wald als Rohstofflieferant und Trinkwasserspeicher sowie die Besonderheiten von Kleingewässern werden ebenfalls behandelt. Informationstafeln, Flyer und Waldbilder sind dabei eine große Hilfe. Die ausdrucksvoll gestalteten Stationen sind Lern- und Abenteuerstätte zugleich.
"Die Biodiversität, gemeint ist damit die biologische Vielfalt, zu erhalten, ist ein weltweites Anliegen", erklärte Lieser. "Sie ist in Milliarden von Jahren entstanden. Es gilt ihren Rückgang zu stoppen." Ein Walderlebnispfad wie der bei Zerf könne ein Rad im Getriebe des ökologischen Fortschritts sein. Im nahe gelegenen kleinen Gewerbegebiet konnte die Gruppe abschließend zuschauen, wie aus dicken Stämmen ein Block-Stamm-Haus gefertigt wird. hm

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