Vom slowenischen Highway in die Keller Hölle

Zwei sehr laute Bands haben beim Heavy-Metal-Festival Highway to Kell die Freunde enormen musikalischen Schalldrucks in ihren Bann gezogen. Carpet Room aus Trier und die Slowenen von Siddharta zeigten, wie unterschiedlich Musikstile sein können.

Kell. Sie sind berühmt in ihrer Heimat Slowenien. Siddharta - benannt nach dem ebenso berühmten Roman von Hermann Hesse - kamen schnurstracks aus Los Angeles über den Highway nach Kell, um mehr als 800 Fans in ihren Bann zu ziehen.

In englischer und in ihrer slowenischen Muttersprache bewiesen die fünf Jungs, warum sie in ihrer Heimat in ausverkauften Stadien spielen. Ihr Stil ist zwischen Metallica und herzzerfließenden Rock-Balladen angesiedelt. Immer ist zu hören, dass die Jungs vom Balkan stammen. Zu sehen waren jedoch meist nur Bassist Jani Hace, Gitarrist Primoz Benko und Sänger Tomi Meglic. Keyboarder Tomaz Okroglic und Schlagzeuger Bostjan Meglic versteckten sich etwas im dunklen Bühnenhintergrund. Die Band trägt Schwarz, was für Sänger Tomi Meglic auch für die Fingernägel gilt.

Schwarze Kluft und Fingernägel



"Wir haben die Band 2005 in Berlin gehört und haben einfach mal gefragt, ob sie denn nicht mal nach Kell kommen wollen", erklärt Markus Hau, Sprecher des Organisatorenteams. Welche Berühmtheiten das sind, sei erst später klar gewesen.

Puren, knallharten Metal- Rock lieferte zunächst Carpet- Room aus Trier beim Festival Highway to Kell ab, während sich die Halle noch mit Musikfreunden füllte. Jennifer Kubistin (16) aus Waldweiler meinte: "Die Bands sind gut. Es könnte aber ein bisschen mehr los sein." Jonas Hans (19) fügt hinzu: "Die Bands waren im letzten Jahr besser. Diesmal ist zu wenig Show dabei." Stephan Moser (38) aus Beuren fand einfach die Leute nett: "Balkan-Rocker nach Kell zu holen, das ist mal was anderes."

Mehr als 100 Helfer waren nötig, um zwei Abende reibungslos ablaufen zu lassen. Auch bei der achten Auflage des Festivals, zu dem bislang zusammen mehr als 10 000 Fans gepilgert sind, gab es erstmals einen Gaudi-Tag. Aus Menschen wurde ein lebendes Kicker-Spiel. 14 Teams waren angetreten. Die Truppe, die sich "Kalle" nannte, stammt aus Kell und staubte den Pokal ab. doth

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