Von der Brache zum Industriegebiet

Zusammen bilden die Industriegebiete an der Saarmündung und Granahöhe eine Fläche von rund 130 Hektar. 68 Betriebe bieten Hunderten von Menschen einen Arbeitsplatz.

Konz/Wasserliesch. Die Geschichte des Industriegebietes an der Saarmündung begann 1981. Vor 26 Jahren nahm das damals modernste Baumaschinenwerk in Europa an der Max-Planck-Straße die Produktion auf. Heute dominiert das Volvo-Werk (ehemals Zettelmeyer) die rund 90 Hektar westlich der Saar. 1994 kam das Industriegebiet Grana- höhe mit 41 Hektar hinzu. Verantwortlich für Entwicklung und Vermarktung ist der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal. Er wurde 1962 gegründet und ist der älteste kommunale Zusammenschluss auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung in der Bundesrepublik. Mittlerweile verwalten Geschäftsführer Lothar Weis und seine Mitarbeiter die Industriegebiete am Trierer Hafen, in Trierweiler-Sirzenich, an der Saarmündung in Konz-Könen, auf der Granahöhe in Wasserliesch und in der Irscher Straße in Saarburg. Für den Industriepark Region Trier in Föhren führt der Zweckverband, dem die Städte Trier, Konz und Saarburg sowie der Landkreis Trier-Saarburg und die Gemeinden Trierweiler und Wasserliesch angehören, die Geschäfte. "Unser Ziel ist es, neue Betriebe in der Region anzusiedeln oder bestehende Firmen hier zu halten", sagt Lothar Weis. "Dabei ist es zweitrangig, für welches Industriegebiet sich ein Interessent entscheidet. Hauptsache, die Region profitiert davon." Aufgrund verschiedener Vorschriften und örtlicher Gegebenheiten sei dies allerdings nicht immer ganz einfach. Richtlinien und Vorgaben erschweren die Ansiedlung

So würden EU-Richtlinien und Landesvorgaben die Ansiedlung von Betrieben erschweren. Problematisch sei auch manche Verkehrsanbindung. "Wir mussten schon Unternehmer wegschicken, weil sie die Vorgaben nicht erfüllt haben", sagt Weis und ergänzt: "Hätten wir den Moselaufstieg vor zehn Jahren bekommen, wäre in Könen und Wasserliesch kein Grundstück mehr frei." Für Verdruss sorgen Ausgleichsflächen, die aufgrund anderer Bauvorhaben wie der Ortsumgehung Könen oder dem Baugebiet Pferdsgarten im Industriegebiet ausgewiesen werden müssen. Trotzdem schaffen mittlerweile 21 Betriebe aus Handwerk und Handel auf der Granahöhe und 47 Unternehmen an der Saarmündung Hunderte von Arbeitsplätzen im Saar-Mosel-Dreieck. Neue Ansiedlungen sind geplant oder schon im Bau. An der Saarmündung seien weitere fünf Hektar Gewerbefläche verkauft, für zusätzliche drei Hektar gebe es Kaufoptionen. "Es gab Zeiten, da lief es nicht so gut", sagt Weis, "aber seit zwei Jahren brummt das Geschäft wieder." 7,7 Millionen Euro hat der Zweckverband bisher auf der Granahöhe investiert. Abzüglich der Einnahmen aus Zuschüssen, Verkaufserlösen und Beiträgen bleibt ein Minus von rund zwei Millionen Euro. Im Industriegebiet Saarmündung weist die Kasse einen Fehlbetrag von rund 7,8 Millionen Euro auf. Dieser wird von den Mitgliedern anteilmäßig ausgeglichen."Die Kostenlage ist nicht so, dass es sich unterm Strich nicht rentiert", sagt Verbandsbürgermeister Winfried Manns. Die Einnahmen an Gewerbesteuern seien höher als die entsprechenden Ausgleichszahlungen. Zudem würden zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen oder vorhandene hier gehalten. "Insgesamt macht der Zweckverband eine gute Arbeit", attestiert der Bürgermeister, "wir alle profitieren davon."

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