Auch in diesem Jahr waren sie wieder im ganzen Land unterwegs: die Sternsinger. Als "heilige drei Könige" zogen tausende Kinder von Haus zu Haus, um mit Hilfe der Darbietung weihnachtlichen Gesanges eine Spende zu erbitten. Vom farbenprächtigen Gewand bis zum bloßen Bettlaken hüllten sie sich dabei in ziemlich alles, was an die biblischen Vorbilder erinnern ließ.Kunstvoll bestickt

Im vergangenen Jahr bekam Gerda Lorek-Blau Besuch von einer im Hinblick auf königliche Kleidung eher spärlich ausgestatteten Abordnung der Wiltinger Sternsinger. Da selbst die für einen König charakteristische Krone auf den Häuptern der Drei fehlte, fällte Lorek-Blau eine Entscheidung: "Da muss was passieren."Kurzerhand tat sie sich mit vier weiteren Wiltinger Frauen - Renate Kirch, Maria Turbing, Agnes Lambertz und Gertrud Biewen - zusammen, bestellte einige "erfahrene" Sternsinger ins Haus und nahm Maß. Aus diversen Stoffen - von der Gardine bis zum Seidentuch - schneiderten die Fünf über einen Zeitraum von gut einem Jahr rund 30 Gewänder, bestickten sie kunstvoll und fertigten sogar richtige Kronen."Dabei nähten wir nicht einfach drauf los", berichtet Gerda Lorek-Blau. Die erfahrene Krippenbauerin und ihre Kolleginnen legten großen Wert auf historische Vorbilder, die sie in Heiligenbildern und alten Krippenfiguren fanden. "Dennoch war viel Fantasie gefragt."Die Kosten für Stoffe und andere Materialien trugen die Schneiderinnen selbst. "Wir wollten einfach nur schöne Könige haben", erklärt Lorek-Blau. Schön fanden auch jene die neuen Gewänder, die sie letztlich trugen. "Ich bin einfach begeistert", freute sich Hannah Kirch, eine der 30 Mädchen und Jungen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren. Auch die zahlreichen Besucher der heiligen Messe am Sonntag vor Dreikönigstag, bei der sich die 30 Sternsinger der Öffentlichkeit präsentierten, waren begeistert.