Von dicker Luft keine Spur

Relativ gelassen sehen die vom TV befragten Saarburger Gas tronome dem nahenden Rauchverbot in ihren Räumen entgegen. Einen deutlichen Rückgang ihrer Umsätze fürchten die Wenigsten.

Saarburg. Thomas Bier, Wirt der "Brasserie" am Wasserfall, hat bereits am 1. Januar den "Feldversuch" eingeläutet: Seit diesem Datum herrscht in seiner Brasserie Rauchverbot. Ein handgeschriebener Zettel mit der Aufschrift "Nichtraucher" klebt seitdem an der gläsernen Eingangstür. Wegen eigener gesundheitlicher Probleme habe er sich für diesen noch freiwilligen Schritt entschieden, erklärt Thomas Bier auf TV-Nachfrage. Für negative Reaktionen bei seinen Gästen habe das nicht gesorgt. Im Gegenteil, meint er: "Die Diskussion um Umsatzrückgänge durch Rauchverbot - alles Quatsch. Bei uns ist sogar mehr Betrieb, seitdem nicht mehr geraucht wird." Das Ganze sei eine Frage der Gewöhnung und innerhalb kürzester Zeit akzeptiert. "Die Raucher sind zum Teil selbst froh, weil sie natürlich weniger rauchen, wenn sie bei uns dafür vor die Tür müssen."Auch Raucherin Michaela Weber, Mitarbeiterin im "Petit Cafe" gegenüber dem Amüseum, ist froh, wenn es soweit ist. "Wir haben ja auch nur einen Raum, und der ist an manchen Tagen stark verqualmt. Schon wegen der Kinder finde ich die Regelung gut." Häufig werde sie bereits jetzt von Gästen angesprochen, ob in dem Café geraucht werde. Während das Thema im Sommer durch die Terrasse vor dem Café kein Problem darstellt, rechnet Weber damit, dass im Winter einige Gäste seltener kommen. Gabriele Weimann, Inhaberin des "Cafés zur Leuk" und selbst starke Raucherin, ärgert sich über die bevorstehende Änderung: "Zu uns kommen viele Raucher, und ich finde, jeder sollte selbst entscheiden können, wo geraucht wird. Ich fürchte, dass der Umsatz zurückgeht." Für die Raucher will Weimann im Winter vor ihrem Café einen Pavillon aufstellen.Anders sieht Harald Veit, Chef des "Weinschmeckers", die Situation: "Wir freuen uns darauf. Es ist nun mal nicht angenehm, in einem verrauchten Raum zu essen." Dass wegen des Rauchverbots Gäste wegbleiben, glaubt Veit nicht: "Mir fällt auf, dass bereits jetzt weniger geraucht wird." Gelassen bleibt auch Klaus-Werner Diewald vom "Saarburger Hof": "Angst vor wegbleibenden Gästen? Nein, haben wir nicht", sagt er. "Schwierig wird es aus meiner Sicht für die Kneipen, wo die Leute ihr Bier und eine Zigarette genießen wollen." Bei Diewalds werden sich "qualmende Gäste" künftig im Eingangsbereich tummeln - in einer Art "Raucherforum", wie Klaus-Werner Diewald es nennt. Hintergrund Ab 15. Februar ist für die Raucher auch in Rheinland-Pfalz Schluss mit der Kippe beim Bier in der Eckkneipe. In Restaurants, Gaststätten und Kneipen gilt dann neben anderen Orten wie öffentlichen Verwaltungen oder Krankenhäusern ein Rauchverbot. Ausnahmen sind nur in Gaststätten erlaubt, die einen separaten Nebenraum als Raucherbereich ausweisen.

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