Von Ecstasy und Geschwindigkeit

HERMESKEIL. Die Unfallzahlen von Jugendlichen sind überproportional hoch. Bei Unfällen sind häufig Alkohol, Drogen und überhöhte Geschwindigkeiten im Spiel. In der Berufsbildenden Schule Hermeskeil informierten Polizisten der Polizeiinspektion Hermeskeil über Risiken von Rauschmitteln und überhöhtem Tempo.

Die 17-jährige Svenja Spreier ist schockiert. Die Bilder und Informationen, die sie während der letzten eineinhalb Stunden von den beiden Polizisten erhalten hat, haben Nachwirkungen. "Ich werde keinen Alkohol trinken, wenn ich den Führerschein habe", sagt sie. Sie klingt entschlossen. Die Polizeihauptkommissare Wendelin Kirsch und Martin Weiler haben anschaulich dargestellt, was passiert, wenn Alkohol getrunken wird, Drogen konsumiert werden oder der Fuß auf dem Gaspedal klebt: "Alkohol führt zu Kontrollverlust, die Kritikfähigkeit lässt nach und die Risikobereitschaft steigt", zählte Kirsch einige der Folgen des Alkoholkonsums auf. "Wie hoch der Promillewert klettert, oder wie schnell der Alkohol abgebaut wird, kann niemand für sich berechnen", warnt der Polizeibeamte vor gefährlichem Kalkül. "Der Gesundheitszustand oder Stress spielen beim Abbau von Alkohol im Körper eine Rolle." Als wichtige Regel gab er den jungen Leuten mit: "Finger weg vom Alkohol, wenn ihr Auto fahrt." Das gleiche gelte für Drogen aller Art. Sensibilisierung durch erschütternde Bilder

Mit Statistiken, wahren Geschichten aus dem Polizeialltag und anhand von erschütternden Bildern sensibilisierten die Ordnungshüter die jungen Menschen für die Gefahren, die Rauschmittel mit sich bringen. Ob Karikaturen von Frau Ecstasy und Teufel Geschwindigkeit oder der Kurzfilm über die letzten Sekunden eines Autofahrers, der gegen einen Baum prallt: Die Bausteine der Präventionsveranstaltung waren beeindruckend. So sehr, dass selbst die Schüler die Pause verstreichen ließen, um mehr zu erfahren. Erstaunen machte sich im Klassenzimmer breit, als Wendelin Kirsch den Berufsschülern anhand einer Porträtzeichnung, die in verschiedenen "Rausch-Situationen" angefertigt wurde, versinnbildlichte, was Drogen & Co. anrichten können. Vor dem Rausch sah das Bleistiftbild dem Modell sehr ähnlich. Je stärker der Rausch wurde, umso so diffuser und unkenntlicher wurde das Porträt. Sinnestäuschungen und Realitätsverlust wurden visuell. Und: "Ein Joint ist kein Glas Bier", sagte Kirsch. "Alkohol wird abgebaut, aber chemische Substanzen, beispielsweise von Ecstasy, können für immer im Körper bleiben." Auch wer die Geschwindigkeit überschreite, gefährde nicht nur sich, sondern ebenso die Mitmenschen. Kirsch appellierte an die Schüler, den Fuß vom Gas zu nehmen. "Die Zahl der jungen Menschen, die in Unfälle verwickelt sind, ist erschreckend hoch", sagte der Polizeihauptkommissar. Daher sei es wichtig, junge Leute aufzuklären, bevor sie am Steuer säßen. Die Polizeiinspektion Hermeskeil ist aktiv und "tourt" seit Monaten mit der Präventionsveranstaltung durch die Hermeskeiler Schulen.

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